Hintergrund
Das Bildungsportal „Lernen aus der Geschichte“ richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, außerschulische Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der historisch-politischen Bildung sowie an alle, die sich für die Gestaltung zeitgemäßen Lernens über die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessieren.
Lernen über die Geschichte enthält immer Vergangenheitsdeutungen, Gegenwartswahrnehmungen und Zukunftserwartungen. Eine gute historisch-politische Bildung vermittelt deshalb nicht nur Informationen über Ereignisse, Namen und Daten. Vielmehr regt sie Lernende an, Wissen zu reflektieren und es sinnbildend mit ihrer Gegenwart und ihren Zukunftserwartungen und -wünschen zu verbinden. Dieser Lebensweltbezug ist für prägende Erfahrungen mit der Geschichte und partizipatives und aktives Einbringen in die eigene Lebenswelt unabdingbar. Aufgabe der Lehrenden ist es, entsprechende Angebote zu entwickeln, die an die Interessen der Lernenden anschließen und sie gleichzeitig herauszufordern.
Es gilt, Kontroverses zu präsentieren, feste Vorstellungen durch Minderheitenperspektiven zu provozieren und durch die Beschäftigung mit historischen Entwicklungen die Möglichkeit gesellschaftlicher Veränderung zu verdeutlichen. “Lernen aus der Geschichte“ steht für eine historisch-politische Bildung, die Macht und Herrschaft, Gewalt und Diskriminierung, aber auch demokratisches und widerständiges Handeln nicht nur zum Thema macht, sondern – im besten Falle – auch zu demokratischem und gleichberechtigtem Miteinander führt.
Im Sinne dieses Leitbildes möchten wir mit unseren Beiträgen auf dem Bildungsportal und im monatlich erscheinenden Magazin auch neue oder bisher wenig beachtete Themen des Geschichtslernens und –lehrens aufgreifen sowie anregende Praxisbeispiele zur Diskussion stellen.
Wir, der Verein "Agentur für Bildung, Geschichte und Politik", wünschen uns dieses Portal als einen Ort des Austauschs und der kooperativen Wissensgenerierung. So, wie wir unsere Nutzerinnen und Nutzer sehen, verstehen wir uns selbst: als Gebende und Nehmende, Expertinnen bzw. Experten und Lernende. Deshalb ermöglicht unser Portal einerseits gezielte Informationssuche oder die Rezeption von Debatten und Expertenbeiträgen. Andererseits fordert es zu Partizipation und Vernetzung sowie kooperativem und kollektivem Lernen heraus – Prinzipien, die unseres Erachtens eine qualifizierte historisch-politische Bildung mit Jugendlichen und Erwachsenen auszeichnen. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis schaffen. Das Zusammenführen unterschiedlicher Perspektiven soll eine fruchtbare, theoriegezogene und zugleich auf die Praxis ausgerichtete Diskussion rund um die historisch-politische Bildung anregen.
Sie, die Nutzerinnen und Nutzer, sind als Expertinnen und Experten für Fragen des Lehrens und Lernens herzlich eingeladen, Ihre eigene Praxis vorzustellen. Wir wünschen uns interessierte Nachfragen und kritische Kommentare, vielfältige Beiträge und Hinweise auf Ihre Projekte oder Ihren Unterricht im In- und Ausland.
Das Portal wird von einer festen Redaktion betreut, die Inhalte erstellt, Beiträge ausgewiesener Expertinnen und Experten organisiert und die Texte der Nutzerinnen und Nutzer betreut. Die Artikel und Praxisberichte werden hauptsächlich von externen Autorinnen und Autoren verfasst, um möglichst vielfältige und abwechslungsreiche Perspektiven abzubilden.
Geschichte
Das Bildungsportal wird durch den gemeinnützigen Verein „Agentur für Bildung, Geschichte und Politik“ (Berlin) realisiert und wurde über Jahre von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (Stiftung EVZ) gefördert. Der Verein ist eng mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Arbeitsbereich der Didaktik der Geschichte an der Freien Universität Berlin und weiteren Lehrstühlen der Geschichtsdidaktik verbunden. Zwischen uns, den Vereinsmitgliedern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Arbeitsbereiches sowie denen der Kooperationspartner und den fördernden Stiftung besteht ein reger Austausch über praktische und theoretische Fragen der historisch-politischen Bildung. Viele Diskussionen fließen als Beiträge in das Webportal ein.
Den Ausgangspunkt unseres Portals bildete im Jahr 2000 die CD-ROM „Lernen aus der Geschichte: Projekte zu Nationalsozialismus und Holocaust in Schule und Jugendarbeit“, die vom Verein „Fördergesellschaft Kulturelle Bildung e.V.“ entwickelt wurde. Sie ermöglichte erstmals einen differenzierten Blick auf die Projektarbeit zum Nationalsozialismus in deutschen Klassenzimmern und Jugendeinrichtungen. Die Benennung der Mitglieder der Fachkommission und der unterstützenden Institutionen finden Sie im unteren Abschnitt des Impressums.
In den Folgejahren wurde das Portal thematisch erweitert und sowohl technisch als auch konzeptionell fortlaufend erneuert. So entstand im Jahr 2005 der Newsletter, der seine Bezieherinnen und Bezieher aktuell und zeitgemäß informiert. Im August 2008 wechselte die Trägerschaft des Portals vom Bonner Verein „Kulturelle Bildung e.V." zu "Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V." (früher „Lernen aus der Geschichte e.V.“) nach Berlin. In diesem Jahr wurden wir auch für den „European E-Learning Award“ nominiert. Beim Relaunch, der im April 2010 fertig erstelllt wurde, wurden über 4.500 Beiträge des alten Portals in das neue integriert, das aktuell ca. 5.000 Beiträge umfasst. Aus unserem Berliner Büro informiert seit Januar 2010 ein monatlich und seit 2023 zweimonatlich erscheinendes Magazin unsere Nutzerinnen und Nutzer über Entwicklungen im Bereich der historisch-politischen Bildung. Mit dem Magazin möchten wir aktuelle und auch abseits liegende Themen reflektieren, mit Ihnen diskutieren und Ihnen damit neue Impulse für die historisch-politische Bildung geben.
Im Jahr 2013 wurde der Verein "Lernen aus der Geschichte" umbenannt in "Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V". Damit wurde dem Umstand Rechnung getragen, dass wir unser Arbeitsfeld, über das Portal hinausgehen, erweitert haben. Mehr zu unserer Arbeit erfahren Sie auf unserer Vereinshomepage.