Lautstark auf der Straße, heimlich im Verborgenen, global im Netz: Menschen finden vielfältige Wege, ihren politischen (Un-)Willen zu bekunden. Wofür bzw. wogegen sie protestieren und mit welchem Risiko sie aufbegehren, hängt ganz wesentlich vom politischen System ab: Während Demokratien Versammlungsfreiheit gewähren und von der Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger leben, unterdrücken Diktaturen Proteste und schlagen Aufstände nieder.
Anlässlich des 70. Jahrestags des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 diskutiert die Tagung das demokratische Potenzial von Protest: Trägt er die Demokratie und erträgt sie ihn? Wie viel gesellschaftliche Binde- bzw. Sprengkraft besitzt politischer Aktivismus und wie verändert er die politische Kultur? Was kann Protest gegen autoritäre Regime bewirken und welche Risiken gehen aufständische Menschen ein? Und lassen sich Akteure, Anliegen und Aktionsformen widerständiger Bewegungen in Demokratie und Diktatur überhaupt vergleichen? Expertinnen und Experten sowie Träger historischer und gegenwärtiger Proteste beleuchten übergreifende Aspekte wie Protestformen und -bedingungen, Kommunikation, und Erinnerung und mögliche gesellschaftliche Lernprozesse. Das Publikum wird durch interaktive und partizipative Methoden eingeladen, eigene Erfahrungen und Perspektiven einzubringen.
Die Tagung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Gesellschaft e. V., der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Sie findet in Präsenz statt und wird auf dem YouTube-Kanal der Bundesstiftung zur Aufarbeitung live im Internet übertragen.
Die Ergebnisse werden in Buchform veröffentlicht.
Programm
- 10:00 – 10:15 Uhr: Begrüßung und Einführung
- 10:15 – 11:15 Uhr: I. Protest und Aufstand, Opposition und Widerstand, Aktivismus und soziale Bewegung: Definition eines „Dagegen“
- 11:15 – 11:45 Uhr: Pause
- 11:45 – 12: 45 Uhr: II. Von A wie Aufstand bis T wie Tweetstorm: Protestkulturen im Wandel
- 12:45 – 13:30 Uhr: Mittagspause
- 13:30 – 14:30 Uhr: III. Die Empörten: Akteure und Träger von Protest
- 14:30 – 15:00 Uhr: Pause
- 15:00 – 16:00 Uhr: IV. Systemträger oder Systemsprenger? Demokratisches Potenzial von Protest
- 18:00 – 19:30 Uhr: Abendveranstaltung: Protest und Erinnerung
Begleitend zur Tagung findet zwischen Juni und Dezember 2023 die 6-teilige Diskussionsreihe Wut/Mut! Protest, Aufstand und politischer Aktivismus in Diktatur und Demokratie statt.
Wann?
25.05.2023 / 10:00 Uhr bis 19:30 Uhr
Ort der Veranstaltung
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-DiktaturKronenstraße 5
10117 Berlin
(Quelle: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/protest-aufstand-und-aufbegehren-diktatur-und-demokratie-geschichte-und-gegenwart, zuletzt am 21.03.2023)