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Beitrags-Autor: Constanze

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Lesen Sie die Zitate. Welche unterschiedlichen Sichtweisen auf den Spanischen Bürgerkrieg existierten? Welches Zitat spricht Ihnen am ehesten zu und warum?

 

Spanien im Sturm

„Der Ausgang des Kampfes ist für die europäische Demokratie und für das arbeitende Volk von größter Bedeutung. Diese Erkenntnis hat mich veranlasst, nach Spanien zu reisen, um an Ort und Stelle die Tatsachen zu erfahren und sie den Lesern der 'A-Z' zu schildern.“

(Friedrich Schneider, Schweizer Korrespondent für eine Arbeiterzeitung)

Berliner Zeitung

„Der Terror muss ausgeweitet werden, ein Eindruck von Herrschaft muss erzeugt werden, indem wir ohne Skrupel alle eliminieren, die nicht so denken wie wir.“

(Putschgeneral Emilio Mola, auf dem Bild rechts, mit Brille)

 

Zeitalter der Extreme

„Damals lief für alle, die gegen den Faschismus kämpften, die entscheidende Front in Spanien. Denn es war nicht nur die einzige Front, die sich zweieinhalb Jahre lang hinzog, sondern es war auch der einzige Kampf, an dem sie als Individuen teilnehmen konnten.“

(Eric Hobsbawm, britischer Historiker)

Dolores Ibarruri

„Das ganze Land bebt vor Empörung über diese Schurken, die das demokratische Volksspanien in eine Hölle des Terrors und des Todes stürzen wollen. Aber sie werden nicht durchkommen, no pasarán! Ganz Spanien bereitet sich auf den Kampf vor.
In Madrid ist das Volk auf die Straße gegangen. Durch seine Entschiedenheit und seinen Kampfgeist unterstützt es die Regierung und feuert sie an, damit sie die Niederwerfung der aufständischen faschistischen Militärs zu Ende führt. [...]

(Dolores Ibárruri in ihrer Rede „No pasarán!“)

George Orwell

„[W]hen I came straight from England the aspect of Barcelona was something … overwhelming. It was the first time that I had ever been in a town where the working class was in the saddle. Practically every building of any size had been seized by the workers and was draped with red flags or with the red and black flag of the Anarchists; … Churches here and there were being systematically demolished by gangs of workmen.
Every shop and café had an inscription saying that it had been collectivised. … All this was queer and moving. There was much in it that I did not understand, in some ways I did not even like it, but I recognised it immediately as a state of affairs worth fighting for.“

(Georges Orwell)

Stowasser

Frei, gleich, ohne Chefs, Staat und Kirche, brüderlich und gerecht sollte sie sein, die neue Ordnung. Epidemieartig breitete sich der [libertäre Kommunismus] in fast allen befreiten Gebieten aus. Die Bauern kollektivierten Vieh und Felder, benutzten die Geräte gemeinsam und von der Kneipe bis zum Gesundheitsdienst war alles gratis.

(Horst Stowasser, deutscher Autor und Anarchist)

Simone Weil

„Ein Unfall zwang mich, meinen Aufenthalt in Spanien abzubrechen. Ich habe Spanien gegen meinen Willen verlassen müssen; ich hatte die Absicht zurückzukehren. Ich habe aus freien Stücken darauf verzichtet. Ich fühlte keine innere Notwendigkeit, an einem Krieg teilzunehmen, der nicht länger, wie ich anfangs gedacht hatte, hungrige Bauernmassen den Gutsbesitzern und ihren Komplizen, den Pfarrern, gegenüberstellte, sondern die europäischen Mächte miteinander konfrontierte: Rußland, Deutschland und Italien.“

(Simone Weil, französische Sozialrevolutionärin und Philosophin)

Willy Brandt

„[...] Diese einheitliche Hilfsbewegung der internationalen Arbeiterklasse muss sich erstrecken auf die unmittelbare Hilfe für Spanien, auf den Kampf gegen die faschistischen Interventen, für das Zurückziehen der faschistischen Armeen und Flotten. Sie muss sich aber auch vor allem entwickeln als ein Druck auf die Regierungen der demokratischen Länder. Die Blockade gegen das antifaschistische Spanien muss fallen. Die Begünstigung Francos darf nicht länger geduldet werden. Die Arbeiterklasse darf nicht länger zulassen, dass die englischen und französischen Regierungen Schachergeschäfte auf dem Buckel des kämpfenden und leidenden spanischen Volkes machen. Sie muss sich Kompromissplänen widersetzen.“

(Willy Brandt)

Literatur

  • Friedrich Schneider, Spanien im Sturm. Briefe aus dem spanischen Bürgerkrieg, Verlag der „Arbeiter-Zeitung“, Basel 1936

  • Putschgeneral Emilio Mola, zit. nach: Alberto Reig Tapia, Ideología e historia. Sobre la represión franquista y la guerra civil, Madrid 1984, S. 142

  • Eric Hobsbawm, Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, München/Wien 1995, S. 206

  • Dolores Ibarurrí, genannt „La Pasionaria“, in einer Rundfunkrede am Abend des 18. Juli 1936, in: Walther L. Bernecker: Der Spanische Bürgerkrieg. Materialien und Quellen, Frankfurt am Main, 1986, 64 f.

  • Horst Stowasser, Leben ohne Chef und Staat. Träume und Wirklichkeit der Anarchisten. Frankfurt a. M. 1986, S. 126

  • George Orwell: Mein Katalonien (Homage to Catalonia), übersetzt von von Wolfgang Rieger, Frankfurt a. M. 1966, S. 119

  • Simone Weil, in: Hans Magnus Enzensberger: Der kurze Sommer der Anarchie, Frankfurt a. M., 1982, S. 187f

  • Willy Brandt : Ein Jahr Krieg und Revolution in Spanien. Referat des Gen. Brandt auf der Sitzung der erweiterten Partei-Leitung der SAP, Anfang Juli 1937, S. 36f

Abbildungen

  • Willy Brandt und Friedrich Schneider Heft-Cover: Friedrich-Ebert-Archiv, FES-Netz-Quelle. Geschichte und Politik

  • George Orwell: Buchcover Hommage to Catalonia von Joan Miró (erstmals 1938)

  • Horst Stowasser: Buchcover Karin Kramer Verlag

  • Eric Hobsbawm: Buchcover Hanser Verlag

  • Dolores Ibárruri, http://www.shoah.org.uk/2014/03/02/ oder Buchcover ihrer Autobio

  • Simone Weil: in Spanien 1936 oder Ausweis, beides: http://www.antjeschrupp.de/simone-weil

 

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