Will Eisner: Das Komplott. Die wahre Geschichte der Protokolle der Weisen von Zion
Deutsche Verlagsanstalt, München 2005, 152 Seiten, 19,90 Euro
Die antisemitische Schrift der sog. „Protokolle der Weisen von Zion“ besteht aus einer fiktiven Rede, die ein jüdischer Führer während einer Geheimkonferenz vor der Versammlung der „Weisen von Zion“ gehalten haben soll. Auf dieser sei der Beschluss gefasst worden, die Weltherrschaft "unter einem König aus dem Hause Zion" durch Gewalt, Betrug und List durch politische Ideen wie den Liberalismus, die Demokratie oder das Anzetteln von Wirtschaftskrisen, Revolutionen und Kriege zu erringen.
In seinen Zeichnungen erzählt Will Eisner chronologisch von der Geburtsstunde und der Verbreitung der Hetzschrift bis zu Entstehung seiner eigenen Publikation deren Geschichte nach.
Pascal Croci: Auschwitz
Köln: Ehapa, 2005. 88 S., 16,00 Euro
Croci beginnt seine Geschichte im ehemaligen Jugoslawien des Jahres 1993. Das jüdische Ehepaar Kazik und Cessia soll wegen Verrats hingerichtet werden. Im Angesicht ihrer bevorstehenden Hinrichtung erinnern sie sich an Auschwitz vor 50 Jahren, als sie schon einmal von Ermordung bedroht waren. Gemeinsam mit ihrer Tochter waren sie 1943 nach Auschwitz deportiert worden. Über deren Tod haben die beiden bis zu diesem Zeitpunkt nicht gesprochen. Croci zeichnet anhand von Kaziks Erinnerungen das Geschehen im Lager nach.
Kubert, Joe: Yossel – April 19, 1943
Köln: Ehapa, 2005. 128 S., 22,00 Euro
Es war etwas, von dem ich glaubte, dass ich es tun müsste. […] Dieses Buch ist das Ergebnis meiner „Was wäre wenn“ – Gedanken. Es ist ein Werk der Fiktion basierend auf einem Alptraum der Fakten. So beendet Joe Kubert seine, dem Comic vorangeschickten, Erinnerungen an die Beschreibungen seiner Eltern über deren Auswanderung in die USA im Jahr 1926. Während Kubert 1940 anfing als Comiczeichner zu arbeiten wurden in der Heimat seiner Eltern deren ehemaligen Nachbarn deportiert und ermordet. Die Geschichte Yossels basiert deshalb, neben fachwissenschaftlichen Quellen auch auf den Erzählungen der Eltern, Briefen und Dokumenten von Verwandten und Überlebenden des Holocaust.
Ich, Rassist?
Hg. von der Europäischen Gemeinschaft, 1998
Der Comic thematisiert humorvoll das Thema auf verschiedensten Ebenen. Rassistische Diskriminierung gegenüber Nicht-Weißen wird dabei ebenso angeprangert wie das ausgrenzende Verhalten gegenüber Homosexuellen oder das sexistische Verhalten von Männern gegenüber Frauen. Auch Ausgrenzungen, wenn jemand die „falsche Kleidung“ trägt oder nicht den gesellschaftlichen Schönheitsidealen entspricht, werden aufgegriffen. Eindrücklich zeigen die Cartoons, dass niemand nur Opfer oder Täterin/ Täter von Diskriminierung ist und sein kann. Jeder Mensch kann in Situationen kommen, in der er oder sie nicht der Normalität entspricht und deshalb ausgegrenzt wird.
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- 3 Jun 2011 - 07:35