Die Männer von Saint Dié
Von Hanns-Fred Rathenow
In Zusammenarbeit mit der "Association des deportés de Mannheim" in St. Dié hat eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried (Klasse 12 und 13) auf der Basis von Interviews, Erinnerungstexten und Fotos diese Dokumentation über die Verschleppung der Männer von St. Dié erarbeitet.
Im November 1944 wurden alle arbeitsfähigen Männer der Vogesenstadt Saint Dié als Zwangsarbeiter nach Mannheim deportiert. Die übrigen Bewohner wurden vertrieben, die Stadt geplündert und ausgebrannt. Mehr als 50 Jahre später sucht eine Gruppe Mannheimer Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried mit ihrem Lehrer Peter Koppenhöfer nach Überlebenden und bearbeitet mit ihrer Hilfe das in Mannheim vergessene und verdrängte Geschehen, verdichtet die Ergebnisse zu einem Video- und Ausstellungsprojekt und gibt schließlich zusammen mit der „Association des Déportés de Mannheim“ ein zweisprachiges Buch heraus:
Im August 2000 erschien beim Centaurus-Verlag „Die Männer von Saint-Dié: Erinnerungen an eine Verschleppung = Les hommes de Saint-Dié“. Dieses Buch schließt eine Lücke in den Veröffentlichungen südwestdeutscher Städte zu Krieg und Zwangsarbeit, zumal erstmals die Möglichkeit bestand, auf Untersuchungsakten der „United War Crime Commission“ der Jahre 1945/46 zurückzugreifen, die sich seit kurzem in Kopien in der „Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Verfolgung von NS-Verbrechen“ in Ludwigsburg befinden.
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- 21 Dez 2009 - 19:08