Die Publikation fußt auf umfangreichen Forschungen über Zwangsarbeiter in den eigenen Einrichtungen, die das Bistum Essen im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz durchzuführen hatte, sowie auf Ergebnissen einer historischen Fachtagung zum Thema "Verdrängt oder Vergessen? - Zwangsarbeit in katholischen Einrichtungen während des Zweiten Weltkrieges im Bereich des Bistums Essen".
Die akribischen Recherchen der beteiligten Autorinnen und Autoren liefern vielfältige Erkenntnisse über die Umstände des Arbeitseinsatzes unter den Ausnahmebedingungen des Krieges. Dabei werden die allgemeinen Bedingungen der Beschäftigung ebenso erörtert wie die spezifische Quellenlage bei der Erfassung von Zwangsarbeitern im Bistum Essen.
Über die Grenzen des 1958 gegründeten Bistums hinausgehend werden Aktionsgeflechte von Dortmund bis Duisburg-Walsum transparent, die sich mit legalen wie illegalen pastoralen Tätigkeiten in den Jahren 1940 bis 1945 beschäftigen. Erstmalig werden die bislang wenig bekannten Geheimaktionen der französischen Kirche im Deutschen Reich und illegale Aktivitäten der von Laien getragenen "action catholique" dargestellt und über die wenig beachtete, obgleich zahlenmäßig bedeutende Gruppe der niederländischen Zwangsarbeiter berichtet.
Die gleichermaßen wichtige wie neue Erkenntnisse liefernde Veröffentlichung "Zwang und Zuwendung. Katholische Kirche und Zwangsarbeit im Ruhrgebiet" versteht sich als ein Beitrag der kirchlichen Zeitgeschichtsforschung. Sie will Baustein sein in dem umfassenden Bemühen um Verantwortung und Versöhnung.
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- 22 Nov 2009 - 23:33