Zwischen 1939 und 1945 wurden ca. 200.000 Frauen, Männer und Kinder aus psychiatrischen Einrichtungen des Deutschen Reichs in mehreren verdeckten Aktionen systematisch ermordet. Organisiert wurde der Massenmord an Behinderten und chronisch Kranken durch eine geheim agierende zentrale Dienststelle in der Tiergartenstraße 4 (T 4), die von Mitarbeitern der "Kanzlei des Führers der NSDAP" und des Reichsministeriums des Innern in Berlin eingerichtet worden war.
Das häufig als 'Euthanasie'-Aktion oder "Aktion T 4" bezeichnete Vernichtungsprogramm der Nationalsozialisten wird erst seit Beginn der 70er Jahre intensiver erforscht. Nach wie vor gibt es eine Reihe von offenen Fragen und noch viele Lücken im Gesamtbild. Eine große Zahl der weit verstreuten Dokumente war bislang nur sehr schwer ausfindig zu machen und häufig kaum zugänglich.
Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Robert Bosch Stiftung geförderten Projektes des Bundesarchivs in Berlin-Lichterfelde ist es nun gelungen, alle derzeit verfügbaren Quellen in Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien zur Geschichte der 'Euthanasie'-Verbrechen im Dritten Reich in einem Inventar zusammenzustellen, das im Internet eingesehen werden kann. Initiiert und vorbereitet wurde das Unternehmen vom "Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen 'Euthanasie' und Zwangssterilisation", der Bundesärztekammer sowie zahlreichen Fachleuten aus wissenschaftlichen Instituten und Archiven.
Link
http://www.bundesarchiv.de/findbuecher/stab/euth/einfueh.php
- |
- Seite drucken
- |
- 21 Nov 2009 - 16:39