Die Geschichte von Sophie Scholl, die im Dritten Reich zur Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose" gehörte, ist auch über 60 Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod von Bedeutung. Sie ist ein Symbol für beispielhafte Zivilcourage und Widerstand gegen die Nationalsozialisten – ein Beleg für die individuellen Spielräume politischen Handelns im Alltag.
Anlässlich des Erscheinens der Verfilmung von Marc Rothemund unter dem Titel "Sophie Scholl – Die letzten Tage" auf Video/ DVD soll an dieser Stelle auf die Informationsplattform der Bundeszentrale für politische Bildung aufmerksam gemacht werden, die sich unter der Adresse http://www.bpb.de/themen/HKQ6B3 finden lässt.
In einem Dossier werden ausführlich die Geschichte der Widerstandsaktionen der „Weißen Rose“ und ihre Verhaftung dargestellt. Ebenso detailliert werden Verhöre, Prozess und Verurteilung durch den Volksgerichtshof unter Roland Freisler beschrieben. Ein Teil des Dossiers beschäftigt sich mit der Verfilmung von Marc Rothemund. Im Interview beschreib dieser seinen Versuch, mit Sophie Scholl eine Person in den Mittelpunkt einer Widerstandsgeschichte zu stellen, die nicht für ein idealisiertes Heldentum steht, sondern als „durchschnittliche“ junge Frau die couragiert handelt, auch für heute ein Identifikationsobjekt sein kann.
Stefanie Zobl bespricht den Film im Kontext anderer aktueller Verfilmungen wie „Der neunte Tag“ oder „Rosenstrasse“, die sich mit den Themen Widerstand und Zivilcourage beschäftigen. Dabei kritisiert sie zu Recht die moralische Überhöhung der Hauptfiguren, die es entgegen dem Ansinnen Rothemunds, verunmöglichen, sich in die Handlungen und Haltungen einzufühlen.
Historisch-politische Bildung, die auf den Aspekt der Ambivalenz von widerständigem Handeln während des Nationalsozialismus gerichtet ist, sollte sich deshalb eher an Volker Schlöndorffs Verfilmung der Biographie des Abbé Kremer unter dem Titel „Der neunte Tag“ halten. Wichtige weitere Ressourcen für die Arbeit im Unterricht sind die auf dem Portal zur Verfügung stehenden Biographien von Sophie und Hans Scholl, die Texte der Flugblätter der „Weißen Rose“ sowie Auszüge aus den Verhörprotokollen. Auf Grund der Textlänge ist das Informationsportal zur selbstständigen Schülerinnenarbeit nur für Schüler der Sek. II geeignet. Für Multiplikatorinnen eignet sich das Portal als knappe, übersichtliche thematische Einführung. Das Filmheft „Sophie Scholl - Die letzten Tage“, herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung, steht unter der Adresse http://www.bpb.de/files/3B4VQJ.pdf zur Verfügung.
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- 21 Nov 2009 - 16:47