Eröffnung der Vernetzungsfachtagung „Was noch erinnert werden kann - Aufarbeitung lokaler NS-Geschichte in Brandenburg mit Jugendlichen“
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Beitrags-Autor: Ingolf Seidel Sie müssen angemeldet sein, um das Benutzerprofil zu sehen |
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Matthias Heyl, Leiter der pädagogischen Dienste der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, und Sandra Brenner, Referentin bei der Beratungsstelle für lokale Geschichtsarbeit des Landesjugendrings Brandenburg, Zeitwerk, führen das Publikum in die Vernetzungstagung ein.
Für die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten spielt die Tagung eine wichtige Rolle. Der neue Direktor der Stiftung, Dr. Axel Drecoll, hat für die Stiftung formuliert, man wolle „in der Region für die Region“ arbeiten, so Heyl, und sich so neu aufstellen und dazu neue Kooperationen eingehen, die stärker in das Bundesland hineinwirken. Im Bereich der lokalhistorischen Forschung, im Bildungsbereich und in der Wissenschaft, kann sich die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit eigenem Knowhow einbringen, kann aber auch vom Knowhow vor Ort profitieren. Sie will so zu einer lebendigen Erinnerungskultur mit beitragen, in der es für mehr Menschen möglich wird, an dieser Erinnerungskultur teilzuhaben. Die Gedenkstättenarbeit ist in dieser Herangehensweise mehr als eine Dekoration zu besonderen Anlässen und Gedenktagen, sondern Ausdruck eines gemeinsamen Handelns von Vielen. In dieses Verständnis fügt sich die Zusammenarbeit mit dem Landesjugendring ein, nicht nur im Rahmen dieser Tagung, sondern darüber hinaus.
Diesen Faden nimmt Sandra Brenner auf. Die Tagung sei, so Brenner, ein erster Anlass Akteure im Land und darüber hinaus wieder mehr zusammenzubringen. Ziel des Landesjugendring Brandenburg ist es, das Thema der Aufarbeitung lokaler NS-Geschichte mit Jugendlichen zu erforschen. Vor Ort möchte der LJR Brandenburg e.V. Projekte anstoßen und kann diese im Rahmen des Projektes „überLAGERt- lokale Jugendgeschichtsarbeit an Orten ehemaliger KZ-Außenlager in Brandenburg“ in Kooperation mit den Gedenkstätten und anderen Partner_innen inhaltlich, pädagogisch und zum Teil auch finanziell unterstützen. Die Bandbreite der Unterstützungs- und Vernetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen ist auch Absicht dieser Tagung.
Der Landesjugendring hat in der Begleitung von lokalen Jugendforschungsgruppen reichlich Erfahrung. Sandra Brenner koordiniert die Beratungsstelle Zeitwerk, die sich auf die Fahne geschrieben hat mit Jugendlichen im außerschulischen Bereich Geschichte zu erforschen. Dazu besteht seit 2005 das Jugendprogramm Zeitensprünge, bei dem Jugendliche zeitgeschichtliche Themen wählen können, die sie vor Ort erforschen wollen. Das geht von der Geschichte eines Straßennamens über den Jugendclub, der renoviert wird und dabei neugierig machende Relikte hervortreten, über einzelne Biografien und Ereignisse. Das Jugendprogramm Zeitensprünge ist dabei sehr offen für die Ideen und Themenvorschläge der Jugendlichen.
Ein Grund für das intensive Engagement des Landesjugendrings in der lokalen Jugendgeschichtsarbeit hängt damit zusammen, dass im Lauf der Jahre deutlich wurde, dass nur wenige Jugendliche sich trauen, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus vor Ort auseinanderzusetzen bzw. es offenbar doch noch ein so heißes Thema ist, deren fachliche Bearbeitung auch Erwachsene lieber den Gedenkstättenpädagog_innen überlassen. Das war ein Anlass das Projekt überLAGERt auf den Weg zu bringen. In der konzeptionellen Vorarbeit zu diesem Projekt wurde deutlich, dass die Vernetzungsstrukturen von „Außenlager-Initiativen“ und die Forschungsstände zu den ehemaligen Lagern sehr unterschiedlich sind. Damit Jugendliche aber überhaupt Zugänge zu Informationen bekommen können und auch mit Rückhalt durch die Initiativen ihre Projekte beginnen können, braucht es Akteur_innen vor Ort, die diesem Thema gegenüber aufgeschlossen sind. Daher freuen wir uns, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind.
Unter "Download" finden Sie das Programm der Veranstaltung.
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- 27 Feb 2019 - 07:06