Der Beitrag des Deutschlandfunks berichtet von Erfahrungen mit Inklusion an Schulen in Baden-Württemberg. Seit die Bundesrepublik Deutschland 2006 die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterzeichnete, sind einige Jahre vergangen. Ein Beispiel für eine Schule mit heterogenen Lerngruppen wird in diesem Podcast vorgestellt. In Baden-Württemberg gibt es zur Zeit sechs Pilotprojekte für eine inklusive Schule. Der Begriff der Inklusion wird hierbei verstanden als das gemeinsame Lernen in Gruppen mit unterschiedlichen Lernstärken und -schwächen. Die Realität in Deutschland ist allerdings das mehrgliedrige Schulsystem, welches nach der 4. bzw. der 6 Klasse Kinder selektiert, wodurch erwiesenermaßen ihr zukünftiger Bildungsweg entschieden beeinflusst wird. Inklusion steht demnach für das Gegenteil vom gegenwärtigen selektiven Schulsystem.
Eine inklusive Schule ist möglich, sagen Pädagog/innen und Bildungsexpert/innen. Aber wie kann eine solche Schule aussehen? Einige Lehrer/innen sorgen sich, ob sie in einer inklusiven Schule den Stoff in der gleichen Zeit wie bisher vermitteln können. Die Erfahrungen aus existierenden Inklusionsschulen zeigen, wie wichtig die Beteiligung des gesamten Lehrerkollegiums an der Öffnung für heterogene Lerngruppen ist. Doch die Diskussion um Inklusion reicht noch weiter. Sie hat Auswirkungen auf den Bildungsbegriff und ihre Ziele im Allgemeinen. Der Professor für Sonderpädagogik Rolf Werning von der Universität Hannover plädiert dafür, statt auf Regelstandards an Schulen zu setzen, besser gemeinsame Mindeststandards zu entwickeln. So wäre auch mehr Flexibilität im Unterricht möglich. Doch Inklusion ist auch eine gesamtgesellschaftliche Debatte, so Werning: „Es wird keine inklusive Schule in einer nicht inklusiven Gesellschaft geben“.
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Der Beitrag ist auf der Homepage des Deutschlandfunk online verfügbar.
Zur Vertiefung
Im Videopodcast von 3Sat wird eine heterogene Lerngruppe an einer Göttinger Schule besucht. Im Gespräch setzt sich der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther für mehr Teamarbeit im Unterricht ein. Wer sich gegenseitig etwas erklärt und Lernschwächeren hilft, fördere seine Sozialkompetenz und lerne zugleich mehr, so der Neurobiologe.
Das Video finden Sie auf der Seite der Universität Hamburg.
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- 9 Dez 2011 - 12:55