Das 21. Internationale Symposium der Stiftung Ettersberg ist dem Thema ›Fotografierter Sozialismus. Zur visuellen Aneignung gesellschaftlicher Wirklichkeiten in der DDR und im östlichen Europa‹ gewidmet und findet am 3. und 4. November 2023 in Weimar statt.
Fotografische Aufnahmen aus der DDR und ihren östlichen Nachbarn prägen unser Bild vom Sozialismus. Was auf Fotos sichtbar wird und welche historischen Vorstellungen wir mit ihnen jeweils gewinnen, das hängt von Auswahl und von Bildlegenden ab, von historischem Wissen und nicht zuletzt von unserer Medienkompetenz. Der Umgang mit diesem fotografischen Erbe als zeitgenössischer Weltdeutung ist ein herausfordernder, oft noch unterschätzter Teil der Arbeit an reflektiertem Geschichtsbewusstsein.
Die Stiftung Ettersberg und die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen laden darum zur exemplarischen Analyse ein. Fotografische Praxis soll als politische, soziale und kulturelle Kommunikation beleuchtet werden. Der Schwerpunkt der internationalen Tagung liegt auf den spätsozialistischen Gesellschaften der DDR und Ostmitteleuropas ab den späten 1960er Jahren. Was veränderte sich, als Kulturpolitik nicht mehr allein gewünschte Ideale und Glücksmomente in Szene gesetzt haben wollte, sondern auch die Darstellung »realsozialistischer« Wirklichkeiten für geboten hielt, tolerierte oder nicht mehr verhindern konnte? Wie erlangten Fotograf*innen neue Handlungsräume? Welche Situationen und Menschen, welche Stimmungen und Sehnsüchte erhielten im Spätsozialismus fotografische Aufmerksamkeit? Mit einer vergleichenden Betrachtung des fotografierten Sozialismus wollen wir die visuellen Kulturen der DDR und des östlichen Europas veranschaulichen und nicht zuletzt nach den Potenzialen von Fotografien in der historischen und politischen Bildung fragen.
Das Symposium ist als Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer in Thüringen akkreditiert. Anmeldungen sind über das Online-Formular https://symposium.stiftung-ettersberg.de/ oder per Mail (symposium [at] stiftung-ettersberg [dot] de) bis zum 20.10.2023 möglich.
Mehr Informationen finden sich im Flyer sowie auf der Website der Stiftung Ettersberg.