Dieser erste Band in der Reihe „Methoden historischen Lernens“ des Wochenschauverlags nimmt sich des wichtigen Problems der Bildinterpretation an. Die Schulbücher bieten heute, dem allgemeinen gesellschaftlichen Trend zur medialen Visualisierung folgend, eine Fülle von Abbildungen an, doch zu oft wird „Bildarbeit“ unterrichtsmethodisch nicht hinreichend betrieben. Bilder nicht als Kunstwerke, sondern als Geschichtsquellen zu erschließen, ist Intention dieses Bandes. Die Frage, auf welche Weise Bilder zur historischen Erkenntnis beitragen können, wird detailliert an zahlreichen Beispielen exemplifiziert.
Bilder sind dabei in diesem Band definiert und zugleich eingegrenzt auf „bemalte, gezeichnete, gestochene, belichtete Flächen“. Nicht behandelt werden Plastiken und Reliefs sowie moderne graphische Sonderformen wie Karikatur, Plakat und Comic, die gesondert in weiteren Bänden der Reihe dargestellt werden. Dem Autor ist bei seiner Darstellung ein klar definierter Bildbegriff im Hinblick auf die neue Kompetenzorientierung für den Unterricht wichtig. Er stellt ein Modell der Bildinterpretation vor, mit dem der Bildsinn auf mehreren Ebenen erschlossen werden kann. Die dem Band beigefügte Mini-CD-ROM enthält – soweit vorliegend auch in Farbe - die vorgestellten Bildbeispiele.
Ergänzt wird die Thematik durch weitere Bände der Reihe des Verlags: „Bildinterpretation praktisch II – Bildgeschichten und verfilmte Bilder“ sowie „Jenseits von Asterix- Comics im Geschichtsunterricht“ sowie den Bänden „Quelleninterpretation“ und „Interpretation von gegenständlichen Quellen“.
Die Reihe „Methoden historischen Lernens“ zeichnet sich aus durch gute Lesbarkeit sowie Praxisorientierung hinsichtlich geeigneter Unterrichtsmethoden und ihrer professionellen Anwendung im Geschichtsunterricht aber auch der außerschulischen historisch-politischen Bildung in der Jugendarbeit, in Museen, Gedenkstätten und in der Archivpädagogik.
Der Autor, Dr. Hans-Jürgen Pandel (Jg. 1940), lehrte als Professor für Didaktik der Geschichte an den Universitäten Giessen, Osnabrück und, bis zur Emeritierung, an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg.