Das Setting stimmt: Mobiliar, Bücher und sogar die Kleidung der Lehrerin ist original so wie zu Honeckers Zeiten. Nur die Schüler sind andere - die sind von heute. Sie sollen im Leipziger Schulmuseum am eigenen Leib erfahren, wie der Schulunterricht ihrer Eltern und Großeltern in der DDR ablief.
Das genau durchgeplante System der Belohnung von angepassten und Ausgrenzung von nicht opportunen Schülern, die Sprache des Kalten Krieges, die Militarisierung und Ritualisierung des Unterrichts werden plötzlich wieder Realität. Die Schüler erleben, wie schwer es ist, zu widersprechen, wenn einer von ihnen von der Lehrerin als Außenseiter gebrandmarkt wird.
Ziel: Zivilcourage
Selber ein Rädchen im Getriebe einer Diktatur zu sein und zu erfahren, was Zivilcourage bedeutet, ist das Ziel des Rollenspiels - das Schulmuseum Leipzig bedient sich damit einer umstrittenen Methode der Museumspädagogik.
Kritik von mehreren Seiten
Die einen wollen vom Unrechtsstaat DDR nichts mehr hören und sehen, schon gar nicht einen Heimatkunde-Unterricht. Die anderen werfen der Pädagogin Elke Urban vor, ihre Schulstunde wäre an den Haaren herbeigezogen - so schlimm sei das damals doch gar nicht gewesen.
Eine Reportage von Ronny Arnold auf DRadio Wissen vom 25.10.2011
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