Im Jahr 2005 riefen die Staats- und Regierungschefs der Europaratsmitglieder das Programm „All different – all equal“ („Alle verschieden – Alle gleich“) ins Leben. Ziel war es, junge Europäer/innen in Projekten zu den Themen Diversity, Inklusion und Menschenrechte zu involvieren. Von Juni 2006 bis September 2007 sollten Jugendliche im Rahmen von geförderten Bildungsprojekten in den 47 Mitgliedsstaaten ihre Ideen dazu umsetzen.
Die Autor/innen der Broschüre richteten ihr Augenmerk auf Methoden und Workshops, also besonders gelungene Beispiele aus dem Bereich der politischen Jugendbildung. Obwohl die Kampagne des Europarats schon beendet ist, lohnt sich ein Blick in das pdf-Dokument. Der „Companion“ richtet sich an Lehrer/innen, Trainer/innen und Aktive in der Bildungsarbeit mit jungen Menschen. Neben der Vorstellung der Kampagne „Alle verschieden – alle gleich“ wird in den praxisnahen Texten der Frage nachgegangen, wie jungen Menschen Demokratie und Menschenrechte nähergebracht werden können. Dabei betonen die Autor/innen, dass Zeit und Nachhaltigkeit entscheidende Faktoren sind. Eine einzelne Kampagne könne lediglich Denkanstöße für zukünftige Projekte geben, aber niemals eigenständig zum Ziel führen.
Leitidee der praxisbezogenen Kapitel ist die Propagierung von Unterschiedlichkeit vor dem Hintergrund der universellen Menschenrechte. Die Andersartigkeit der Menschen wird hier nicht als Hindernis, sondern als Bereicherung für jede Gesellschaft angesehen. Der Begriff „Diversity“ bezeichnet die Vielfalt und den Reichtum menschlicher Lebensstile. Ziel der Kampagne war es deshalb, ein Bewusstsein für Diversity zu schaffen und somit zur Popularisierung der Menschenrechte beizutragen. Die vorgestellten Workshops beschäftigen sich mit Themen wie Erinnerung, Medien, Interreligiösität, Diskriminierung und interkultureller Kommunikation. Die Workshops haben jeweils eine Länge von 1-2,5 Stunden, eignen sich für Gruppen von 10-30 Personen und variieren in ihrem Komplexitätsgrad. Jede Workshopbeschreibung enthält einen Ablaufplan und sämtliche notwendigen Kopiervorlagen für die Durchführung. Im Workshop „Memory Tag“ (dt. „Erinnerungsaufkleber“) sollen die Jugendlichen anhand der verschiedenen Erinnerungsformen an den Zweiten Weltkrieg lernen, die Funktionen von Gedenken zu erkennen und zu analysieren. In einer anderen Übung versetzten sich die Teilnehmer/innen in verschiedene Rollen und diskutieren, wie Diskriminierung in der Gesellschaft funktioniert.
Im Anhang des „Companions“ befindet sich eine Liste der internationalen Feiertage für die Menschenrechte. Diese können zum Anlass genommen werden, Projekttage oder Unterrichtsstunden zu veranstalten. Zudem empfehlen die Autor/innen zahlreiche Bücher und Broschüren, die eine intensivere Beschäftigung mit Diversity, Partizipation und Menschenrechten befördern können. Eine Linksammlung und ein Verzeichnis potentieller Ansprechpartner für Projektförderung runden das Angebot der Broschüre ab.