Das seit 1986 bestehende Schwule Museum zeigt homosexuelles Leben in all seinen Facetten, sammelt und bewahrt vielfältige Dokumente und Selbstäußerungen von Homosexuellen über sich und ihr Leben und präsentiert diese in mehreren wechselnden Ausstellungen pro Jahr. Seit Dezember 2004 besteht die Dauerausstellung „Selbstbewusstsein und Beharrlichkeit - 200 Jahre schwule Geschichte“, die ihr Augenmerk u.a. auf den Alltag und die Kultur von Homosexuellen richtet und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.
Ein Schwerpunkt der historischen Ausstellungen liegt in der Vorstellung der Biografien einzelner Personen. So zeigt die fortlaufende Reihe Lebensgeschichten, die Strategien von Homosexuellen, ihr Leben und ihre Homosexualität zu leben, beleuchten. In der Dauerausstellung werden bislang fünf Biographien präsentiert, darunter Frenchy, ein Damenimitator, Travestielokal-Besitzer und Kostümschneider, der Künstler Eberhardt Brucks und die Journalistin Elisabeth Leithäuser. Die Aufnahme letzterer in die Dauerausstellung ist Ausdruck einer Neuorientierung des Schwulen Museums. Nun werden die Geschichte und (Sub-) Kultur der lesbischen und queeren Bewegung Bestandteil des Schwulen Museums. Jüngstes Beispiel dafür ist die Aufnahme weiterer Frauenbiografien in die Ausstellung im Mai 2009.
Eine Reihe von Sonderausstellungen porträtiert Personen des öffentlichen Lebens, bisher wurden Adolf Wohlbrück, Gustaf Gründgens, Oscar Wilde, Marlene Dietrich, O. E. Hasse und Michel Foucault geehrt.
Zusätzlich zu den gezeigten Ausstellungen organisiert der Besucherservice begleitende Veranstaltungen, die die Ausstellungsthemen vertiefen und weiterführende Diskurse anbieten. Dazu zählen Lesungen, Buchvorstellungen, Diskussionen, Kabarett, Film- und Videovorführungen und Konzerte. Außerdem können für größere Gruppen nach Absprache (auch außerhalb der Öffnungszeiten) Führungen durch die Ausstellung vereinbart werden.