Das Ruhrgebiet blickt auf eine lange Geschichte der Zuwanderung und der Erfahrung bei der Integration von Fremden zurück. Nach den Polen im 19. Jahrhundert kamen während des Dritten Reiches die zur Arbeit gepressten "Fremdarbeiter" aus vielen Teilen Europas. Die Bundesrepublik rief die "Gastarbeiter" in die Stahlschmieden und die Bergwerke des Reviers. Heute stellen die Türken den größten Anteil der im Ruhrgebiet lebenden ausländischen Wohnbevölkerung.
Das Zusammenleben der Menschen im Revier, in Deutschland und Europa war nie unproblematisch und entfaltete sich wie die deutsche Geschichte der letzten einhundert Jahre zwischen Kultur und Gewalt. Unter dem Titel ,,Kultur und Gewalt. Vom Ruhrgebiet nach Galizien" veröffentlichte die Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund die Dokumentation zu einem interkulturellen Schulprojekt. Texte und Bilder behandeln Themen wie Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit, Weimar und Buchenwald, Zuwanderungsland Deutschland.
Die Gesamtschule Hattingen, in der das interkulturelle Schulprojekt entwickelt wurde, gestaltete 1994-1998 eine fächerübergreifende unterrichtliche Zusammenarbeit zwischen einem Deutsch-Leistungskurs und einem Geschichts-Grundkurs. Die gliederte sich in drei Teilprojekte:
Das Buch dokumentiert einen pädagogischen Zugang zu dieser Problematik und all ihren Schwierigkeiten mit Hilfe von Texten und Bildern, die eine Tagung über Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit, eine Exkursion nach Weimar/Buchenwald und zwei Reisen nach Krakau, Auschwitz und nach Krosno in Galizien in die ehemaligen Zentren der ermordeten polnischen Juden zum Thema haben. Die Reisen ins polnische Galizien begründeten eine Schulpartnerschaft mit einer polnischen Schule.
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