Die erste Ausgabe des Jahrbuchs "Historie" des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften ist soeben bei Budrich UniPress erschienen. Das Leitthema des Bandes ist "Krieg und seine Folgen". Das Jahrbuch ist ein wichtiges Forum, um zentrale Fragen der polnischen Geschichte und der historischen wie aktuellen deutsch-polnischen Beziehungen zu bearbeiten.
Das Jahrbuch kann im Buchhandel oder direkt beim Verlag bestellt werden unter: http://www.budrich-unipress.de Das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften hofft auf reges Interesse an dem Jahrbuch. Anregungen und Kommentare werden gerne entgegengenommen unter: historie [at] panberlin [dot] de.
Weitere Informationen:
Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften Majakowskiring 47 13156 Berlin Tel. +49-30-486 285 40 Fax: +49-30-486 285 56Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Globalisierung der Arbeitsmärkte und einem Rechtsruck? Das Buch spürt dieser "Modernisierungsverlierer"-These nach und untersucht die Lage in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Der Aufstieg der extremen Rechten in vielen europäischen Ländern – aber auch in Regionen wie Flandern oder Norditalien –, der in den letzten zehn Jahren vonstatten gegangen ist, hat die Forschung vor neue Herausforderungen gestellt. Vornehmlich in Frankreich und Österreich war nicht zu übersehen, dass die Wahlerfolge des Front National (FN) bzw. der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) maßgeblich auf eine größere Attraktivität dieser Parteien am rechten Rand für ArbeiterInnen zurückzuführen sind – ein "Proletarisierungstrend" (Hans-Georg Betz) genanntes Phänomen.
Weit verbreitet ist in der Rechtsextremismusforschung die "Modernisierungsverlierer"-These, wonach insbesondere von Nachteilen des ökonomischen und sozialen Wandel betroffene Personen für rechtspopulistische oder -extreme Slogans anfällig sind. Bislang mangelte es an empirischen Untersuchungen, diese These zu bestätigen oder widerlegen. Dieses Buch nimmt dieses Problem in den Blick. Den objektiven Veränderungen in der Arbeitswelt und politischen Interessen der gesellschaftlichen Eliten an einer Popularisierung extrem rechter Einstellungen wird ebenso Rechnung getragen wie den subjektiven Reaktionen auf die Umbrüche in der Arbeitswelt.
In das Buch sind Ergebnisse eines von der EU-Kommission geförderten Forschungsprojekts ("Socio-economic changes, individual reactions, and the appeal of the extreme right", SIREN) eingeflossen, in dem nach Zusammenhängen zwischen Veränderungen in der Arbeitswelt und Verlockungen des Rechtspopulismus gefragt wurde. Auf der Basis einer Rekapitulation der Fachdiskussion werden Forschungsergebnisse empirischer Studien vorgestellt, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz entstanden sind.
Herausgeber/in Prof Dr. Christoph Butterwegge lehrt Politikwissenschaft an der Universität Köln Prof. Dr. Gudrun Hentges lehrt Politikwissenschaft am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda
Christoph Butterwegge, Gudrun Hentges (Hrsg.): Rechtspopulismus, Arbeitswelt und Armut Befunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, 306 Seiten (Verlag Barbara Budrich) Leverkusen-Opladen 2008, 24,90 €
Die Publikation soll bisher wenig zur Kenntnis genommene Aspekte der DDR-Geschichte beleuchten: die Fragen der Anerkennung der Sinti und Roma als "Opfer des Faschismus", der Entschädigungspraxis für die erlittene NS-Verfolgung, der Politik des Erinnerns und des offiziellen Gedenkens und der Rolle der Minderheit in der gesellschaftlichen und politischen Wahrnehmung in der DDR.
In Bezug auf die Geschichte der Minderheit in der DDR stellen sich insbesondere Fragen darüber, welchen Umgang Politiker, Juristen, Bürokraten und Wissenschaftler mit Sinti und Roma im "antifaschistischen" Kontext der DDR praktiziert haben und wie dieses Handeln legitimiert wurde. Da die "Nürnberger Rassegesetze" eine Grundlage für die systematische Ausgrenzung der Sinti und Roma bildeten und in der Mordpolitik endeten, verwundert es zunächst, dass in der DDR deren Anerkennung als "rassisch Verfolgte" bzw. als "Opfer des Faschismus" (OdF) mit vielen Schwierigkeiten verbunden war und für Sinti und Roma spezifische Regelungen formuliert wurden.
Legt man jedoch die damaligen Anerkennungskriterien als OdF zugrund, wird schnell deutlich, wie groß die Diskrepanz zwischen den historischen Fakten und der ideologischen, in Gesetzessprache gegossenen Mythenbildung im SED-System war, wonach nur "antifaschistische Widerstandskämpfer" in den Genuss einer Ehrenrente sowie eines offiziellen Gedenkens und Erinnerns kamen.
Dieser Titel ist direkt zu bestellen unter "Publikationen/Einzeltitel" online bei http://www.sintiundroma.de
Michaela Baetz/ Heike Herzog/ Oliver v. Mengersen: Die Rezeption des nationalsozialistischen Völkermords an den Sinti und Roma in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. - Eine Dokumentation zur politischen Bildung, herausgegeben vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. (Verlag Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma) Heidelberg 2007, 12,- €