Im Jahr 1994, in dem auf die Synagoge in Lübeck ein Brandanschlag verübt wurde, schlossen sich Studenten der Technischen Universität Darmstadt zusammen, um mit der virtuellen Rekonstruktion der in der sogenannten Reichsprogromnacht von den Nationalsozialisten zerstörten Synagogen ein Zeichen des Mahnens und Erinnerns, aber auch ein Bekenntnis ihres Denkens und Handelns abzulegen.
Gleichzeitig wollten sie die bauhistorische Bedeutung dieser Bauwerke in Erinnerung rufen, prägten doch die Synagogen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts das Erscheinungsbild vieler Städte. Die virtuellen Rekonstruktionen der Synagogen in Deutschland vor 1938 wurden im Jahr 2000 Thema einer Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. 14 deutsche Synagogen, die der Nazi-Gewalt zum Opfer fielen, sind weiterhin im Internet zu besuchen.
Die Rundgänge erschließen Fassaden und Innenräume und bieten eine differenzierte Wahrnehmung der räumlichen Gegebenheiten. Die Darstellungen werden durch Hintergrundinformationen zu der jeweiligen lokalen Geschichte sowie zur Architektur und Liturgie ergänzt.
http://www.cad.architektur.tu-darmstadt.de/synagogen/inter/menu.html