Ein Kooperationsprojekt des Deutsch-Französischen Jugendwerks, des Deutsch-polnischen Jugendwerks und der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. mit dem Projekt "Freizeitenevaluation".
Im Rahmen der wissenschaftlichen Studie zu den Langzeitwirkungen der Teilnahme an internationalen Jugendbegegnungen wurden u.a. viele deutsch-französische und deutsch¬polnische Jugendbegegnungen aus Sicht der ehemaligen Teilnehmerlnnen intensiv durchleuchtet. Bereits im Verlauf der Durchführung dieser Studie wurde allen Beteiligten klar: Internationale Jugendarbeit muss laufend handeln, um systematisch Zahlen, Daten und Fakten über die Wirkungen internationaler Jugendbegegnungen zu sammeln. Die Träger von internationalen Jugendprojekten brauchen regelmäßig und zeitnah gesicherte Informationen über ihre eigenen Projektergebnisse, u.a. um auf die zunehmend kritischer werdenden Fragen zur Relation von Aufwand, Kosten und Nutzen bei internationalen Begegnungen angemessen antworten zu können.
Aus diesen Gründen haben sich das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) und die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) Ende 2004 zusammengetan, um als Berater, Förderer und Unterstützer von verschiedensten Formaten internationaler Jugendarbeit gemeinsam ein für die Träger leicht zu handhabendes und aussagekräftiges Evaluationsinstrument zu entwickeln.
Zurückgreifen konnten sie dabei auf das bereits in den Jahren 2000 bis 2002 entwickelte Instrument „Freizeitenevaluation", das sich wiederum das anwenderfreundliche Statistik-Programm „GrafStat" der Deutschen Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zu Nutze macht.
Gesteuert von einer trinational besetzten Lenkungsgruppe wurden im Jahr 2005 Fragebögen für jugendliche Teilnehmerlnnen, für Teamerlnnen und für Begegnungen organisierende Träger entwickelt und in einer ersten Pilotphase bei 22 bi- und trinationalen Jugendbegegnungen erfolgreich getestet. Die Erfahrungen der Träger im Rahmen der Pilotbefragung wurden im weiteren Entwicklungsprozess berücksichtigt, so dass nach einer Nachbefragung zur Validierung der ersten Antworten Anfang 2006 endgültige Fragebögen in den drei Sprachen Polnisch, Französisch und Deutsch fertig gestellt werden konnten. Diese Fragebögen sind modularisiert, so dass sich jeder Träger ohne viel Aufwand am Computer durch Einfügen weiterer Fragen oder durch Weglassen einzelner Bereiche ein für die eigene Begegnung maßgeschneidertes und gleichzeitig wissenschaftlich abgesichertes Evaluationsinstrument zusammenstellen kann. Die statistische Auswertung der Antworten der jugendlichen Teilnehmerinnen übernimmt dann das Software-Programm „GrafStat" der bpb, die im Verlauf des Jahres 2006 als weiterer Partner zum Projekt „Evaluation internationaler Jugendbegegnungen" hinzu gestoßen ist.
Durch diese gelungene Kooperation ist es nun Anfang 2007 möglich, vielen Trägern und Organisationen aus dem weiten Spektrum der internationalen Jugendarbeit eine CD-Rom mit einem einfach zu handhabenden Evaluationsinstrument für unterschiedlichste Begegnungsformate äußerst preiswert zur Verfügung zu stellen. Ohne das Durchlaufen einer Praxis-Testphase wurde im Verlauf des Jahres 2006 auch eine englische Version der Fragebögen entwickelt, so dass diese Form der Evaluation von Begegnungen auch bei multinationalen Begegnungen möglich geworden ist.
DFJW, DPJW und BKJ präsentierten am 19. April 2007 gemeinsam in Berlin die CD-Rom mit allem erforderlichem Evaluationsmaterial unter dem Titel „Jugend und Europa" und diskutierten gleichzeitig die inhaltlichen Ergebnisse der Pilotphase der Evaluation internationaler Begegnungen von 2005 mit der Fachöffentlichkeit.
Nach dem Kreuzchenmachen' auf den Fragebögen, nach dem Eingeben der Antworten in den Computer und nach der optisch ansprechenden statistischen Auswertung der Befragungsergebnisse durch die „GrafStat"-Software beginnt erst der eigentlich spannende Teil von Evaluation: die inhaltliche Interpretation und Diskussion der erhobenen Daten durch Teamerlnnen, Träger, Organisationen und Förderer zur Weiterentwicklung der Konzepte internationaler Jugendbegegnungen. Diese Prozesse, die ab April 2007 regelmäßig in Gang gebracht werden können, dürften anhand der zeitnah erhobenen Datengrundlage, für alle Beteiligten eine ganz neue Qualität der Reflektion der eigenen Arbeit ermöglichen.
Die CD-ROM ist zu beziehen über die Bundeszentrale für politische Bildung: http://www.bpb.de
http://www.jugendbegegnungen-evaluation.net
http://www.ewaluacja-wymiany.net
http://www.evaluation-de-rencontres-de-jeunes.net
http://www.evaluation-of-youth-exchanges.net
bei der BKJ: Ulrike Münter, Tel.: +49 (0) 2191/7943 97, muenter [at] bkj [dot] de
beim DPJW: Sandra Ewers, Tel.: +48 (0) 22/5188915, ewers [at] pnwm [dot] org
beim DFJW: Sandrine Debrosse-Lucht, Tel.: +49 (0) 30/288 757 23, debrosse [at] dfjw [dot] org oder Nicolas Moll, moll [at] dfjw [dot] org
beim wissenschaftlichen Leiter des Evaluationsprojektes: Wolfgang Ilg, info [at] freizeitenevaluation [dot] de