Ein Webportal der Gedenkstätte Yad Vashem mit Fotodokumenten über die Vernichtung der ungarischen Jüdinnen und Juden in Auschwitz.
Das Album ist die bis heute vielleicht wichtigste fotografischen Quelle zur Geschichte Auschwitz-Birkenaus. Es erschien unter dem Namen Lili Jacob‘s Album und wurde von Serge Klarsfeld herausgegeben (The Auschwitz Album. Lili Jacob’s Album. New York: The Beate Klarsfeld Foundation 1980, bzw. Lili Meiers Album. Berlin: Das Arsenal 1995). Benannt ist es nach der Überlebenden, die es in 1945 in Dora fand. Lilly Jacob-Zelmanovic Meier überreichte das Album der Gedenkstätte Yad Vashem.
"The Auschwitz Album" beinhaltet einige der wenigen fotografischen Dokumente des Massenmords im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Sie wurden Ende Mai oder Anfang Juni 1944 entweder von Ernst Hofmann oder Bernhard Walter aufgenommen, zwei SS-Männer, deren Aufgabe es war, Passfotos und Fingerabdrücke von den Häftlingen (nicht aber von Juden, die direkt in die Gaskammern geschickt wurden) zu machen. Es umfasst knapp 200 Fotos und zeigt den Ablauf der Ausbeutung und Ermordung der ungarischen Juden mit Ausnahme der eigentlichen Tötung: von der Selektion an den Rampen über die Registrierung und Entlausung der Arbeitsfähigen, Plünderung der Habseligkeiten bis hin zum Weg der Opfer zu den Gaskammern, die im Hintergrund dunkel zu erahnen sind.
Das Webportal offeriert über das Album hinaus eine englischsprachige Einführung zu dieser Quelle (Introduction) sowie Luftaufnahmen des Ortes Oswiecim/Auschwitz und des KZ Auschwitz/ Birkenau (Aerial Photographs of Auschwitz).
Das Auschwitz-Album ermöglicht Schüler/innen eine stärkere Annäherung an die eigentlich unvorstellbaren Vorgänge in den Konzentrationslagern. Gleichzeitig vermag es ein wenig die stereotypen Bilder zu brechen, die durch Filme wie „Schindlers Liste“ zur Repräsentation dessen, was „Auschwitz“ war, geworden sind. Insbesondere bieten sich diese Fotos an, um die Perspektive bzw. die scheinbare Objektivität von Fotografien zu diskutieren. Wer machte diese Fotos um was (nicht) zu zeigen…
http://www1.yadvashem.org/exhibitions/album_auschwitz/10-13.html