Am 20. Dezember 1963 begann mit der „Strafsache gegen Mulka und andere“, so die offizielle Bezeichnung des 1. Frankfurter Auschwitz-Prozesses, der zum damaligen Zeitpunkt größte Schwurgerichtsprozess in der Bundesrepublik Deutschland. 22 Angehörige der Wachmannschaft des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz waren des Mordes sowie der Beihilfe zum Mord angeklagt. Der Prozess zog ein enormes, unerwartet großes Medieninteresse auf sich – die Presse in der Bundesrepublik berichtete fast täglich vom Prozessgeschehen. Die Urteile im Auschwitz-Prozess erschienen skandalös mild. Doch den Richtern waren eindeutige juristische Schranken gesetzt, da der Prozess als „normaler“ Strafgerichtsprozess geführt worden war. Dennoch war der Frankfurter Auschwitz-Prozess von immenser Bedeutung für die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik.
In einem exzellenten WebQuest zum Frankfurter Auschwitz-Prozess finden sich die Schülerinnen und Schüler in das Jahr 1965 zurückversetzt. Sie nehmen die Rollen von Journalisten der historischen Fachzeitschrift „ZeitGeschehen“ an und sollen anlässlich der Urteilsverkündung am 19. und 20. August 1965 – aus der zeitgenössischen Perspektive heraus – eine Extraausgabe der Zeitschrift erstellen.
Das WebQuest ist für Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe an Realschulen konzipiert worden, sollte aber aufgrund seiner Komplexität ebenso und ohne Anpassungen an Gymnasien einsetzbar sein. Das WebQuest ist von der Referendarin Anne Wilsch im Rahmen ihres 1. Staatsexamens erarbeitet worden.
Weitere Informationen zum WebQuest inklusive eines ausführlichen didaktisch-methodischen Kommentars finden Sie auf den Seiten von Lehrer-Online.