Menschenrechtsarbeit ist eine globale Angelegenheit, erfolgt jedoch nicht zuletzt aus Gründen der Effizienz zumeist durch Organisationen mit nationalen oder regionalen Schwerpunkten. Netzwerke sind unverzichtbar, um dabei den Überblick zu behalten und die Arbeit dieser Organisationen zu koordinieren. Aus diesem Grund versammeln sich im Forum Menschenrechte mehr als 50 deutsche NGOs, die weltweit für den Schutz der Menschenrechte eintreten. Das Netzwerk dient insbesondere der besseren Koordinierung organisationsübergreifender Projekte. Dies geschieht durch einen bis zu achtköpfigen Koordinierungskreis, der im zweijährigen Rhythmus durch die Mitglieder gewählt wird. Die selbst definierten Ziele des Forums bestehen darin, deutsche Menschenrechtspolitik kritisch zu begleiten, den Menschenrechtsschutz durch weltweite Projekte zu verbessern und die deutsche Öffentlichkeit für Fragen der Menschenrechte zu sensibilisieren.
In der Praxis sind aktuell sieben Arbeitsgruppen dafür verantwortlich, gemeinsame Stellungnahmen und Materialien zu erarbeiten sowie Aktionen, öffentliche Veranstaltungen und Expertengespräche vorzubereiten. Die AG Frieden und Menschenrechte etwa verfolgt die Aufarbeitung friedenspolitischer Themen aus menschenrechtlicher Perspektive mit einem Schwerpunkt auf ziviler Konfliktbearbeitung. Dagegen richtet die AG Antirassismus ihren Blick stärker auf nationale Themen und legt ihren Arbeitsschwerpunkt auf Durchsetzung internationaler Standards zur Bekämpfung von Rassismus. Die weiteren Arbeitsgruppen sind aktiv in den Bereichen Entwicklung und Wirtschaft, Frauenrechte, Innenpolitik sowie Kinderrechte. Eine Arbeitsgruppe koordiniert darüber hinaus alle Aktionen des Forum Menschenrechte zum UN-Menschenrechtsrat.
Über die Homepage des Netzwerks gelangt man außerdem zum Digitalen Handbuch der Menschenrechtsarbeit, das in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung bereits in der siebten Auflage erscheint. Die Publikation möchte „den Leser_innen eine praktische Orientierung und einen Überblick über die Vielzahl der Institutionen und Organisationen des Menschenrechtsschutzes geben“ (S. 5). Nach einem thematischen Einstieg stellt das Handbuch zunächst die Aktivitäten des Forum Menschenrechte vor, um den Betrachtungswinkel dann auf weitere Akteure der Menschenrechtsarbeit in Deutschland auszuweiten. Unter anderem geht es hier um die Arbeit des Deutschen Instituts für Menschenrechte, um den Ausschuss für humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag und weitere Einrichtungen des Bundes. Die weiteren Kapitel stellen Menschenrechtsprojekte europa- und weltweit vor. Der letzte Abschnitt stellt regionale Initiativen außerhalb Europas vor: Das Interamerikanische Menschenrechtssystem, das afrikanische Menschenrechtsschutzsystem sowie Menschenrechte im Verband Südostasiatischer Staaten (ASEAN).
Ähnlich wie das Deutsche Institut für Menschenrechte leistet das Forum Menschenrechte einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung und Koordinierung menschenrechtsbezogener Arbeit in Deutschland und darüber hinaus. Mit dem Digitalen Handbuch der Menschenrechte publiziert das Forum ein umfassendes Werk, das Interessierten einen schnellen, gleichzeitig aber tiefgehenden Einstieg in die Thematik ermöglicht. Wer sich also auf dem Gebiet der Menschenrechtsarbeit einen Überblick verschaffen möchte, ist hier genau an der richtigen Adresse.
Weitere Informationen zum Forum Menschenrechte erhalten Sie auf http://www.forum-menschenrechte.de/. Das Digitale Handbuch der Menschenrechtsarbeit kann auf http://www.fes.de/handbuchmenschenrechte/ gelesen und heruntergeladen werden.