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Vorgestellt werden Veranstaltungen und Materialien rund um den Wettbewerb, die sich in gleicher Weise an potenzielle Teilnehmenden und an Lehrkräfte richten.
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten folgt dem Grundprinzip des forschenden und entdeckenden Lernens. Doch auch wenn dieses Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Autonomie zugesteht, ist die Betreuung durch Tutorinnen und Tutoren ein entscheidender Erfolgsfaktor des Wettbewerbs (vgl. auch den Beitrag von Wolfhart Beck). Daher richten sich auch die Veranstaltungen und Materialien rund um den Wettbewerb in gleicher Weise an potenzielle Teilnehmende und an Lehrkräfte.
Bei den Veranstaltungen ist das Angebot für Lehrende sogar ungleich größer. Um ihnen eine umfassende Vorbereitung auf die Tutorentätigkeit zu ermöglichen, bieten die Körber-Stiftung und ihre Partner in jedem Bundesland mindestens einen Lehrerworkshop an. Dort können Interessierte mit Tutorinnen und Tutoren der letzten Wettbewerbsrunde ins Gespräch kommen und Möglichkeiten der Betreuung im Schulsystem des jeweiligen Bundeslandes diskutieren. Fast immer ist zudem ein regionales Archiv oder Museum als Partner beteiligt. Deren Akten, Ausstellungsstücke oder vorgestellte Biografien zeigen beispielhaft die Anknüpfungsmöglichkeiten an ein Rahmenthema wie "Anders sein" vor Ort und bieten erste Themenanregungen für Wettbewerbsprojekte. Gleichzeitig dienen die Workshops dazu, Fragen zu diskutieren, z. B. welche Fragestellung kann ich aus dieser Biografie ziehen? In welchem Zusammenhang wurde dieser Brief geschrieben? Finde ich zu dem Thema genügend weiteres Material? Solche Fragen werden sich später auch in der Gruppe der Teilnehmenden stellen und sollten dort dann von den Lehrkräften moderiert werden können.
Während eines zentralen Workshops für neue Tutorinnen und Tutoren in Hamburg können Interessierte den "Ernstfall" noch intensiver proben. An den zwei Tagen stehen unter anderem intensive Arbeitsphasen zum Thema "Oral History" und zu Archivbesuchen auf dem Programm. Durch die eigenen Erfahrungen mit den Tücken der Aktenlektüre oder den verschiedenen Erinnerungsebenen von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen lernen die Betreuerinnen und Betreuer hier wieder selbst die eine oder andere Klippe kennen, die es im Lauf eines Wettbewerbsprojekts zu umschiffen gilt. Auch für Jugendliche gibt es zwei mehrtägige zentrale Workshops, in denen der Umgang mit Quellen und Interviewsituationen erprobt werden kann. Außerdem haben sie in diesem Rahmen die Möglichkeit, sich bei ihren Ideen zu Themen- und Fragestellung individuell beraten zu lassen.
Das Ausschreibungsheft „spurensuchen“ und die Homepage des Geschichtswettbewerbs reichern das Ausschreibungsthema mit Themenideen an, die sowohl Lernende als auch Lernende für die Entwicklung eigener Projektideen anregen können. Darüber hinaus haben beide Gruppen die Möglichkeit, online und offline die für sie relevanten Bereiche der Wettbewerbsarbeit zu vertiefen.
Tutorinnen und Tutoren finden im Magazin und auf der Webseite Erfahrungsberichte aus der Betreuung, etwa von ganzen Klassen oder Lerngruppen mit besonderem Förderbedarf. Zudem stehen online – teilweise in einem passwortgeschützten Bereich – Materialien zur Einbindung des Wettbewerbsauftakts in den Unterricht zur Verfügung, wie Bildungsplanbezüge des Ausschreibungsthemas oder thematisch passende Unterrichtsmaterialien aus "Praxis Geschichte".
Schülerinnen und Schüler werden in einem eigenen Beileger im Ausschreibungsheft Schritt für Schritt durch die Ausschreibung geführt und finden in „ihrem“ Bereich der Internetseite Erfahrungsberichte von Jugendlichen, die bereits erfolgreich teilgenommen haben. Dabei geht es um ungewohnte Situationen wie die Orientierung im zunächst unbekannten "Kosmos" Archiv genauso wie um die vertrauteren Phänomene Stress und Zeitdruck in den letzten Tagen vor dem Einsendeschluss am 28. Februar.
Beide Gruppen können die Methodenblätter zur historischen Projektarbeit nutzen, die zum Geschichtswettbewerb 2014/2015 neu aufgelegt wurden und kostenlos als Download erhältlich sind. Sie führen in die typischen Stationen eines Wettbewerbsprojekts ein und bieten Arbeitshilfen, die den Transfer in die Arbeit vor Ort erleichtern: vom Zeitstrahl für die Arbeitsplanung über die Checkliste zur Vorbereitung eines Interviews bis zur Kopiervorlage für Notizen im Archiv.
Schülerinnen und Schüler, die sehr selbständig arbeiten können und wollen, haben somit einen Leitfaden für den Projektverlauf und können entscheiden, welche Stationen für sie relevant sind, wie viele Informationen sie brauchen und an welchen Stellen sie gerne auf die kleinteiligen Arbeitshilfen zurückgreifen möchten. Lehrkräfte können aufgrund ihrer Kenntnis den Jugendlichen empfehlen, welche Kapitel des Leitfadens diese intensiver nutzen sollen. Und wenn sie die Wettbewerbsbetreuung im Klassen- oder Kursverband oder in AG-Sitzungen organisieren, stellt der Leitfaden einen Baukasten dar, um einen geeigneten Fundus an Arbeitsblättern zusammenzustellen.
Die Neuauflage der Methodenblätter wurde durch eine Redaktionsgruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Körber-Stiftung sowie zwei Dozenten und Studierenden der Universität Hamburg erarbeitet. Diese Zusammenarbeit entstand aus einen Seminar im Wintersemester 2012/13, in dem Hamburger Studierende Wettbewerbsteams begleiteten und gemeinsam mit Lehrkräften und Jurymitgliedern deren Unterstützungsbedarf analysierten.
Aus der Kooperation der Körber-Stiftung mit Hochschulen und Universitäten entstanden neben diesem frischen und kundigen Blick auf die Materialien weitere Möglichkeiten, von denen Schulen und Lehrkräfte direkt profitieren können. So gibt es an fast einem Dutzend Hochschulstandorten "Unistartprojekte", in denen Studierende mit Kenntnissen der historischen Projektarbeit die Tutorinnen und Tutoren im Schuldienst unterstützen, den Schülerinnen und Schülern zusätzliche Beratung anbieten oder diese bei einzelnen Arbeitsschritten selbständig betreuen.
Auch die eingangs erwähnte Kooperation mit Archiven, Museen und Gedenkstätten geht an einigen Orten deutlich über die Aufbereitung erster Themenanregungen hinaus. Gerade Archivpädagoginnen und -pädagogen bieten wertvolle Beratung auf dem Weg vom Thema zum Material und können weiterhelfen, wenn eine Recherche einmal nicht erfolgreich war oder gleich im Vorfeld auf mögliche Lücken und Hürden hinweisen.
Diese Hinweise aus ihrem Netzwerk dokumentiert die Körber-Stiftung online auf ihren Materialseiten, in denen die Beispiele aus den regionalen Workshops und andere Anregungen der Partner vor Ort aufgenommen werden. Auch die anderen Elemente der Einführungsworkshops verdienen eigentlich eine systematische Aufbereitung, um nicht nur die Vielfalt der möglichen Themen, sondern auch die Herangehensweise und Erfolgsrezepte aus den einzelnen Bundesländern allen Interessierten zugänglich zu machen. Aus Kapazitätsgründen funktioniert dies jedoch nur mit Hilfe eines engagierten Partners vor Ort. So ist zum Wettbewerbsbeginn am 1. September erstmals eine eigene Arbeitshilfe für den Freistaat Bayern erschienen. Die Redaktion des Bildungsbüros Nürnberg hat darin acht Themenbeispiele, Übersichten zur Archiv- und Themenrecherche im Süden sowie Erfahrungsberichte und Tipps mit direktem Bezug zum bayerischen Schulalltag zusammengestellt.