In dem Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität in München, der Ort der Verhaftung von Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943, hat die Weiße Rose Stiftung e.V. die DenkStätte Weiße Rose eingerichtet. Ziel der DenkStätte ist es, über die politische Arbeit und die Ziele der Gruppe zu informieren und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Widerstand im Nationalsozialismus zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke steht für die Besucher/innen seit 1997 eine Dauerausstellung über die Geschichte der Gruppe und ihre einzelnen Mitglieder bereit. Neben den spezifischen Informationen zur Gruppe beinhaltet die Ausstellung auch zahlreiche allgemeine Informationen zur Stadt München als „Hauptstadt der Bewegung“, zur Jugend im „Dritten Reich“, zur Münchner Universität und zu den Erfahrungen des Fronteinsatzes, der für einige Mitglieder der Gruppe zum Ausgangspunkt ihres politischen Widerstandshandelns wurde.
Zusätzlich zu der Dauerausstellung kann derzeit eine Einzelausstellung über Professor Kurt Huber angesehen werden, der sich gemeinsam mit den Geschwistern Scholl und anderen am Widerstand der Weißen Rose beteiligte und schließlich aufgrund seines Engagements gemeinsam mit Alexander Schmorell zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde.
Zur Ergänzung der angebotenen Ausstellungen können in der DenkStätte deutsche und englische Audio Guides ausgeliehen werden, die in vierzig Minuten die Geschichte des Widerstands der Weißen Rose erzählen und Informationen zu den einzelnen Protagonist/innen, zum Inhalt und der Verbreitung der Flugblätter, zu den Denkmälern an der Universität, der DenkStätte Weiße Rose und der Arbeit der Weiße Rose Stiftung e.V. liefern.
Des Weiteren bietet eine Sehstation den Besucher/innen einen persönlichen Zugang zu der Geschichte des Widerstandskreises der Weißen Rose. Anhand von umfangreichem Filmmaterial, das in Kooperation mit der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen zusammengestellt wurde, wird dem Publikum ein lebendiger Einblick in die individuellen Lebensgeschichten, Motivationen und Einstellungen der Protagonist/innen gegeben. Eine Hörstation ergänzt das Angebot durch 50 Tonaufnahmen, die verschiedene Zeitzeugenberichte, Textdokumente und einige Originalaufnahmen aus den Jahren 1933-1944 umfassen. In einer Wortinstallation werden ergänzend dazu Zitate aus Tagebucheinträgen, Briefwechseln und den sechs Flugblättern der Gruppe an eine Wand der DenkStätte projiziert.
Die Arbeit der Weiße Rose Stiftung e.V. geht über die Unterhaltung der DenkStätte in den Räumlichkeiten der Ludwig-Maximilians-Universität hinaus. Über den Kontakt mit der Stiftung können unter anderem Gespräche mit Zeitzeug/innen aus dem Kreis der Weißen Rose vereinbart werden. Ziel der Stiftung und der engagierten Zeitzeug/innen ist es, den Dialog mit Schüler/innen zu fördern und die Erinnerung an die Arbeit der Widerstandsgruppe wach zu halten.
Zu diesem Zwecke werden durch die Stiftung außerdem regelmäßig Veranstaltungen zu verschiedenen spezifischen Themen angeboten. Des Weiteren besteht die Option einer Kooperation mit Schulen, die sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Diese haben neben einer individuellen Betreuung durch und in der DenkStätte die Möglichkeit, verschiedene Wanderausstellungen auszuleihen. Es kann zwischen einer allgemeinen Ausstellung, verschiedenen Ausstellungen, die ein einzelnes Mitglied der Gruppe schwerpunktmäßig in den Blick nehmen, und einer Ausstellung über die Gruppe „Onkel Emil“ ausgewählt werden. Die Berliner Widerstandsgruppe „Onkel Emil“ baute während des Krieges ein Netzwerk auf, welches von den Nationalsozialisten Verfolgten Schutz und Hilfe bot.
Die Verleihgebühr der Ausstellungen beträgt für Schulen 200 Euro (2 Wochen) oder 250 Euro (4 Wochen). Ausstellungskataloge und Flyer können zum Verkauf in Kommission zusätzlich bestellt werden. Die verschiedenen Wanderausstellungen können telefonisch unter der Nummer 089 / 2180-5359 oder per Mail (knoesel [at] weisse-rose-stiftung [dot] de) entliehen werden.
Adresse:
DenkStätte Weiße Rose
am Lichthof Ludwig-Maximilians-Universität
Geschwister-Scholl-Platz 1
D-80539 München
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10:00 - 16:00 Uhr
Samstag 11:30 - 14:30 Uhr (April bis Oktober)
Eintritt frei
Besucherbetreuung und Kommunikation:
Ursula Kaufmann
Tel: 089 / 2180-5678