Beim Geocaching werden Objekte mit Koordinaten versehen, die auf dem Global Positioning System (GPS) beruhen und an verschiedenen Orten versteckt sind. Über das Internet werden diese Orte mit GPS-Koordinaten gekennzeichnet und beschrieben und somit für eine digitale Schnitzeljagd nutzbar gemacht. Die „Geocacher“ werden so an Orte geführt, wo eine Plastikbox versteckt wurde - der „Cache“. In diesem befindet sich immer ein Logbuch, in dem der Besuch eingetragen wird. Außerdem können weitere Informationen zum Ort oder auch kleine Gegenstände zum Tauschen enthalten sein. Es gibt verschiedene Arten von „Caches“: beim „Traditional Cache“ sind die genauen Koordinaten angegeben, beim „Mystery Cache“ muss ein Rätsel gelöst werden um die Koordinaten zu erhalten und beim „Multi Cache“ müssen verschiedene Stationen mit Aufgaben erkundet werden, durch die die Final-Koordinaten zu ermitteln sind. Beim „Educaching“ wird Geocaching in Lernprozesse übertragen. Verschiedene Internetseiten sammeln Informationen und Anleitungen für die Bildungsarbeit mit diesem Medium und stellen einzelne Projekte vor.
Die Website www.pb21.de berichtet von Schnittstellen zwischen politischer Bildung und dem Internet. Es ist eine Kooperation der Bundeszentrale für politische Bildung und des DGB Bildungswerks. Zu einzelnen Diensten im Internet, die als Werkzeuge für die politische Bildungsarbeit dienen können, gibt es Artikel, Videos und aufgezeichnete Interview-Streams. Zum Thema Geocaching und Educaching sind eine Anleitung zum Suchen von Caches, aber auch Interviews zu Projekten der politischen Bildung veröffentlicht worden. In der Aufzeichnung des #pb21-WebTalks mit Daniel Seitz, Mitarbeiter von Mediale Pfade. Agentur für Medienbildung und dem Audio-Interview mit Tobias Thiel, Studienleiter der gesellschaftspolitischen Jugendbildung der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt werden Möglichkeiten für eigene Projekte erörtert. Den Nutzer/innen werden Ideen für eine eigene Umsetzung gegeben und sie werden auch auf Schwierigkeiten hingewiesen. Für Tobias Thiel ist das gemeinsame Verstecken von „Caches“ mit Jugendlichen interessanter, als sie die Objekte suchen zu lassen. So können sich die Jugendlichen mit ihrem eigenen Verständnis von Orten auseinandersetzen und üben einen kurzen prägnanten Text für die Geocaching-Websites zu schreiben.
Auf der Internetseite des Bildungsserver Rheinland-Pfalz hat Daniel Bernsen wichtige Informationen zum Geocaching in der Bildungsarbeit zusammengestellt. Hierbei liegt der Fokus auf einer Erklärung dieses Mediums, aber auch auf der Erörterung wie Geocaching für den Geschichtsunterricht genutzt werden kann. Viele „Caches“ liegen an historischen Orten, die wenig beachtet werden und so von dem „Owner“ (Besitzer/in und Verstecker/in des Caches) bekannter gemacht werden wollen. So kann auf beinahe vergessene Denkmäler, Überreste von Bauwerken und überbaute Grundstücke hingewiesen werden. An vielen historischen Orten, auch in der Nähe von Gedenkstätten und Museen befinden sich „Caches“ die auf die Vergangenheit hinweisen, so dass diese in die eigene Bildungsarbeit integriert werden können. So können für den Schulunterricht schon vorhandene „Caches“ von geocaching.com oder opencaching.de benutzt oder gemeinsam mit den Schüler/innen Geocaching-Routen entwickelt werden. Eine kurze Anleitung und Links zum Weiterlesen befinden sich auf der Website des Bildungsservers Rheinland-Pfalz.
Im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen hat Jöran Muuß-Merholz zwei Caching-Touren in Düsseldorf entwickelt und diese bei den beiden Plattformen geocaching.com und opencaching.de veröffentlicht. Die Tour Landtaggeschichte(n) führt zu den vier Standorten des Landtags in Düsseldorf. An allen Stationen gibt es eine Aufgabe zu lösen, die dann zur nächsten Station und am Ende zu einem „Final-Cache“ führen. Bei der Tour Große Politik am Rheinufer werden vier Orte rund um den Rheinturm abgelaufen, die auf wichtige historische Ereignisse und Persönlichkeiten der Landesgeschichte hinweisen. Weitere Hinweise und ein Video zu diesen beiden Caching-Touren befinden sich auf der Website des Autors.
Lernen aus der Geschichte bietet eine Fortbildung mit dem Thema "Geocaching und der Einsatz von digitalen Karten in der historisch-politischen Bildung" an. Die Veranstaltung findet am 30. Oktober von 16 bis 20 Uhr statt. Bitte melden Sie sich bei uns per marzinka [at] lernen-aus-der-geschichte [dot] de (Email an. )