Der Kalte Krieg ist fester Bestandteil der Curricula für den Geschichtsunterricht und ist somit eines der obligatorischen Themen, die auch im englischsprachigen Fachunterricht bilingualer Klassen oder Schulen behandelt werden. An dieser Stelle wollen wir Ihnen zwei Internetseiten vorstellen, die Informationen und Materialien zum Kalten Krieg in englischer Sprache bereit stellen.
Das britische Nationalarchiv stellt auf seinen Internetseiten im Bereich „Education“ historische Quellen zu verschiedenen Themenbereichen in so genannten „Galleries“ zusammen. Über eine Zeitleiste sind Themen vom Mittelalter bis in die Nachkriegszeit zugänglich, eines der behandelten Themen ist der Kalte Krieg.
Die Quellen sind mit Arbeitsanweisungen so aufbereitet, dass sie Lernenden die selbstständige Erforschung einer gegebenen Fragestellung ermöglichen. Zum Kalten Krieg finden sich sechs „Big Questions“, die mit Hilfe mehrerer Fallstudien beantwortet werden sollen.
Beispielhaft wird die Aufgabenstellung zur Frage „Did the Cold War really start in the period 1919-1939?“ vorgestellt. Die Frage soll mithilfe von drei Fallstudien beantwortet werden, deren Ergebnisse in einem vorgegebenen Arbeitsblatt zusammen geführt werden können. Die Lernenden werden dazu angehalten, sich zu fragen, wie und warum die Quelle als Argument für eine positive oder negative Beantwortung der gegebenen Big Question dienen kann. Sie setzten sich dabei also nicht nur mit den historischen Ereignissen auseinander, sondern lernen auch, dass historische Erkenntnis auf dem Abwägen und der Beurteilung von vorhandenem Quellenmaterial beruht. Eine der drei Fallstudien behandelt die Beziehungen zwischen sowjetischen und britischen Kommunisten während des Russischen Bürgerkriegs anhand von fünf verschiedenen Quellen. Zu jeder Quelle finden sich anleitende Verständnis- und Analysefragen sowie ein Case Study Worksheet, in dem die Ergebnisse zusammen gefasst und die Verbindung zur obergeordneten Big Question gezogen werden können. Die Quellen liegen im Original sowie zur besseren Lesbarkeit als Transkript vor und werden von nützlichen Hintergrundinformationen und Worterklärungen begleitet. Zu jeder Fallstudie gibt es außerdem eine Zeitleiste, ein Glossar sowie die Arbeitsblätter und Quellen als Druckvorlagen. Ein Teacher´s Guide fasst zudem die Ziele der jeweiligen „Gallery“ zusammen und gibt einen Überblick über den Inhalt der Quellen. Die historischen Dokumente umfassen beispielsweise Auszüge aus Reden oder Protokolle von Parlamentssitzungen, historische Karikaturen, Ausschnitte aus Nachrichten oder gedruckten Interviews.
Das britische Nationalarchiv stellt auf seinen Internetseiten also umfassendes Quellenmaterial für den Unterricht zur Verfügung, das den Schülerinnen und Schülern nicht nur ermöglicht, sich aus verschiedenen einzelnen Quellen selbstständig ein Urteil zu bilden sondern somit auch einen realistischen Einblick in historische Forschungsarbeit bietet.
Das Cold War Museum ist eine gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in Warrenton, Virginia in den USA. Die Organisation dokumentiert die Geschehnisse des Kalten Krieges und sammelt Objekte und Ausstellungsstücke. Sie engagiert sich zudem für die Gründung eines permanenten Museums zum Kalten Krieg in den USA.
Für die historische Lernen in englischer Sprache stellt die Seite einige interessante Materialien zur Verfügung, die allerdings nicht immer leicht zugänglich sind. Der Fokus der Seite liegt auf einer militärischen und geheimdienstlichen Geschichte des Kalten Krieges und widerspiegelt die US-amerikanische Sicht, bietet aber nichtsdestotrotz interessantes Material. Spannend sind beispielsweise die persönlichen Erlebnisberichte, die umfangreichen Artikel zugänglich über einen Zeitstrahl und zahlreichen Links zu weiteren englischsprachigen Seiten von Institutionen, Veteranenorganisationen und Materialsammlungen, wie beispielsweise die Onlineversion von historischen US-amerikanischen Dokumenten unter anderem aus der Zeit des Kalten Krieges.