Die Amadeu Antonio Stiftung – vorgestellt bereits in einem anderen Beitrag auf Lernen aus der Geschichte – unterhält – einmal in Kooperation mit dem Stern - gleich zwei Internetportale gegen rechte Gewalt und Neonazismus, die jeweils einen etwas anderen Fokus aufweisen.
„Mut gegen rechte Gewalt“ ist ein kooperatives Projekt der Zeitschrift Stern und der Amadeu Antonio Stiftung. Im August 2000 entstand die so genannte MUT-Aktion, die unter anderem Spendengelder für friedliche und kreative Initiativen gegen Rassismus und Rechtsextremismus sammelt, die wiederum von der Stiftung an andere kleine Initiativen weiter gegeben werden. Eines der prominentesten geförderten Projekte ist das Aussteigerprogramm für Neonazis „Exit“. Die zugehörige Internetseite zum Projekt „Mut gegen rechte Gewalt“ berichtet tagesaktuell und kontinuierlich über Neonazismus sowie über Initiativen und Projekte gegen rechte Gewalt.
Die Seite bietet tagesaktuelle Presse und vertiefende Informationen in den Bereichen News, Debatte, Projekte und Service. „News“ versammelt Meldungen und längere Reportagen aus verschiedenen Printmedien. „Debatte“ vertieft aktuelle Ereignisse, neu erschienen Bücher, Filme oder ähnliches anhand von Interviews und Kommentaren. „Projekte“ wiederum berichtet über einzelne Initiativen und Aktionen, informiert über aktuell stattfindende Veranstaltungen, bietet einen umfangreichen Überblick über Initiativen gegen Rechts abrufbar nach Bundesländern und gibt Praxistipps gegen rechte Gewalt. Die Rubrik „Service“ komplettiert die Seite mit einer Chronik der Gewalt, Links, Literaturempfehlungen, einem Terminkalender und einem Lexikon.
Tagesaktuelle Informationen zum Thema Rechtsextremismus und dem Engagement gegen denselben hat sich auch das Portal "Netz gegen Nazis" auf die Fahnen geschrieben. Eine täglich aktualisierte Presseschau trägt aktuelle Meldungen zusammen. Darüber hinaus möchte es eine Plattform sein, um konkrete und praxisnahe Ratschläge für ein Eintreten gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus zu geben, Diskussionen zu fördern und Menschen dazu zu bringen, ihre Erfahrungen zu teilen und sich miteinander zu vernetzten.
Im Bereich „Wissen“ informiert das Portal über grundlegende Fragen wie „was sie denken“, „wer sie sind“, „was sie machen“ oder „was sie lesen“. Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung hat der Nutzer der Seite dagegen in der Kategorie „Diskutieren“: Jede/r registrierte Nutzer/in kann dort Fragen stellen, Themen kommentieren, Ratschläge geben oder sich beraten lassen und Meinungen austauschen. Die Beiträge werden erst nach Sichtung durch einen Moderator veröffentlicht. Diskutiert werden sowohl theoretisch politische Fragen, als auch alltägliche Probleme, beispielsweise wie man sich zu rechtsextremen Äußerungen von Mitschüler/innen verhalten kann. Die Rubrik „Handeln“ wiederum gibt beispielsweise Hinweise, wie Aktionen gegen Rechtsextremismus organisiert werden können, wie man auf Mitmenschen, Mitschüler oder Nachbarn mit rechtsextremen Äußerungen, Musik oder Bekleidung reagiert und welche Stellen im Bedarfsfalle Unterstützung leisten können.
„Netz gegen Nazis“ bietet somit weitaus mehr Partizipationsmöglichkeiten, Gelegenheit zum Austausch und praktische Hinweise, „Mut gegen rechte Gewalt“ dagegen überzeugt durch umfangreiche Hintergrundinformationen, tagesaktuelle Berichterstattung, Interviews und ein breites Themenspektrum.