Open Call: Symposium GEFÄHRLICH GEFÄHRDET – Neuaneignung von Orten mit DDR-Geschichte
Call for Papers
Wie wirken Orte der DDR-Geschichte auf uns? Wie möchten wir mit diesen Orten oder Bauten umgehen? Wir rufen Forschende, Initiativen und Institutionen, Nachdenkliche und Kreative dazu auf, uns ihre Erfahrungen, Erkenntnisse, Visionen und Ideen zu einem (staats-)politisch aufgeladenen Ort in den ostdeutschen Bundesländern mitzuteilen. Die ausgewählten Vorschläge werden im Rahmen unseres Symposiums am 13./14. Februar 2025 im Humboldt Forum vorgestellt und diskutiert. Einsendeschluss ist der 11. Oktober 2024.
Der Ausgangspunkt
Wir nehmen unseren aktuellen Programmschwerpunkt „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ zum Ausgangspunkt, um nach der aktuellen gesellschaftspolitischen Bedeutung von symbolischen Orten zu fragen. Im Kontext unserer Programmarbeit interessieren wir uns insbesondere für Orte in den ostdeutschen Bundesländern, deren Denkmalwert ungenügend erscheint, die durch ihre Identifikation mit der DDR belastet wirken oder aus anderen Gründen prekär geworden sind und denen eine neue Bedeutung zugeschrieben wurde oder wird.
Unser Aufruf
Wir wollen zum Ende des Programms im Februar 2025 eine kritische Bestandsaufnahme machen, Netzwerke stärken und Parameter für die künftige Beschäftigung mit ebensolchen Orten diskutieren. Während andere Institutionen, die sich mit architektonischem oder künstlerischem Erbe beschäftigen, häufig nach scheinbar objektivierbaren historischen oder ästhetischen Kriterien fragen, legen wir den Fokus auf subjektive Wahrnehmungen und Bedürfnisse, biografische Erfahrungen, Erinnerungen und Emotionen.
Wir suchen nach Beispielen, Initiativen und Modellen für Neuaneignung und Transformation von Orten, die mit dem politischen System der DDR assoziiert werden und deren Fortbestand gefährdet ist, die zur Diskussion stehen oder die aktuell in neue Kontexte eingebracht werden bzw. die in der jüngeren Vergangenheit eine neue Funktion erhalten haben. Hierbei kann es um Aspekte wie Leerstand und Zwischennutzung, Aneignung und Distanzierung, Sichtbartmachung und Dekonstruktion, Erinnerung und Umwidmung gehen; auch andere Themen können eingebracht werden.
Wir fragen: Wofür standen diese Orte in ihrer ursprünglichen Nutzung und Funktion, wofür stehen sie heute und wofür sollen sie in Zukunft stehen? Inwieweit sind Orte „kontaminiert“ und inwieweit können sie „umkodiert“ werden? Wie können diese Orte (um)gestaltet werden, damit wir uns mit ihnen stimmig fühlen – und sie gut nutzen können? Wer entscheidet über ihren gesellschaftlichen Wert und nach welchen Kriterien? Auf welche Weise können wir darüber verhandeln und wen müssen wir einbeziehen?
Wir möchten eine Plattform für Beiträge bieten, die sich auf konkrete Orte und ihre aktuelle Situation beziehen: entweder als worst cases oder best practices, als Inspiration oder Utopie, als Anlass zum Streiten oder als Hilferufe.
Das Symposium wird in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SEDDiktatur organisiert und findet im Rahmen der Thementage vom 14. bis 16. Februar 2025 statt, die ein vielfältiges Programm rund um den Palast der Republik bieten.
Weitere Informationen finden sich auf der Website der veranstaltenden Bundesstiftung Aufarbeitung sowie im Call-for-Paper-Flyer (pdf).
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