Der vom Bundestag in Auftrag gegebene erste Antisemitismusbericht, der 2012 erschien, konstatierte bei 20 Prozent der Bevölkerung latent antisemitische Einstellungen, die bis in die Mitte der Gesellschaft reichen.
Interessant im Zusammenhang der vorliegenden Broschüre ist vor allem die Feststellung, dass eine umfassende Strategie zur Bekämpfung des Antisemitismus in Deutschland nicht existiere, so die Expertenkommission.
An dieser Stelle müssen gegenwartsbezogene Ansätze der politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus in den Vordergrund rücken, die auf aktuelle Themenfelder eingehen. Die Broschüre „Antisemitismus als Problem in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit“, die dritte Veröffentlichung in der Reihe „Materialien und Beiträge der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln“, will Einblicke in die sozialwissenschaftliche Diskussion und Anregungen für die pädagogische Praxis geben. Sie richtet sich vor allem an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die in der politischen Bildungsarbeit tätig sind, aber auch an andere Interessierte, die über das Problem des Antisemitismus genauer nachdenken wollen. Dabei behandelt die Broschüre insbesondere folgende Fragestellungen: Was ist Antisemitismus und welche Formen gibt es? Wie sehen moderne Formen der Judenfeindlichkeit im Vergleich zum historischen Antisemitismus aus? Wie können festgefahrene Einstellungen zu alten und neuen Vorurteilen pädagogisch so bearbeitet werden, dass Stereotype in Frage gestellt werden?
Die Broschüre verbindet inhaltliche Schwerpunkttexte zu den unterschiedlichen Facetten des Antisemitismus mit Methoden aus der politischen Bildungsarbeit, wodurch ein reflexiver Umgang mit diesem schwierigen Thema produktiv aufgearbeitet werden soll.
Christian Brühl, Marcus Meier (Hrsg.): Antisemitismus als Problem der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit, 136 S., Köln 2014, Schutzgebühr: Euro 3, zzgl. Versandkosten.
Die Broschüre kann bestellt werden per
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