Am 21. September 1942 berichtete Anne Frank ihrem Tagebuch von der Suche nach ihren Wurzeln: "Mit Vater bin ich jetzt damit beschäftigt, einen Stammbaum seiner Familie zu machen, und dabei erzählt er etwas von jedem."
Über die bekannte Geschichte Anne Franks hinaus, thematisiert und vertieft das Projekt, mit Hilfe von historisch und biografisch aufbereitetem Material, den Familienstammbaum der Franks, dessen Frankfurter Zweig tief in die Zeit des jüdischen Ghettos in der Frankfurter Judengasse zurückreicht. Die Beispiele der Generationenvertreter/-innen beleuchten den Wandel von Selbstverständnis, Selbstbild und Identitätsgefühl dieser jüdischen Familie, in der positive Selbstzeugnisse einer deutsch-jüdischen Identität zum Tragen kommen.
Otto Heinrich Frank, Annes Vater, wurde am 12. Mai 1889 in Frankfurt am Main als zweites von vier Kindern einer großbürgerlichen, liberalen jüdischen Familie geboren. Seine Mutter, Alice Betty Frank, geborene Stern, entstammte aus der Verbindung zweier alteingesessener jüdischer Familien: der Familien Stern und Cahn.
Im Rahmen des Projektes wird die Lebenswelt der Familien Cahn, Stern und Frank beginnend mit dem 18. Jahrhundert bis in das Frankfurt der 30er Jahre rekonstruiert. Ziel ist es, die Orte jüdischen Lebens in Frankfurt und in der Folge der Exilierung auch in Amsterdam, London und Basel vor dem Hintergrund der Familiengeschichte Anne Franks sichtbar zu machen. Dabei ist auch die Frage des gegenwärtigen Umgangs mit diesen Orten als markantes Element des (städtischen) Erinnerungsdiskurses von Bedeutung.
Geeignet für Sekundarstufe I und II. Buchbar als Begleitung (2,5 Stunden) oder Projekttag (4 Stunden).Durchführung durch Mitarbeiter/-innen der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank e.V.