Zum Institut
Das istoreco - Institut für die Geschichte des antifaschistischen Widerstands und für Zeitgeschichte in der Provinz Reggio Emilia ist ein unabhängiges und nicht akademisches Kulturinstitut in Italien.
1965 von ehemaligen Partisaninnen und Antifaschistinnen des Kreises Reggio Emilia gegründet, hatte es die Aufgabe, Originaldokumente aus der Zeit der Resistenza zu bewahren und die antifaschistische Befreiungsbewegung im Raum Reggio zu erforschen. Im Januar 1967 wurde per Gesetz das koordinierende "Nationale Institut für die Geschichte der Befreiungsbewegung" in Mailand vom Staat juristisch anerkannt.
Istoreco Reggio Emilia gehört heute zu dem italienweiten Netz von 61 Instituten für die Geschichte der Resistenza. Schon seit den 60er Jahren veröffentlicht istoreco vierteljährlich die Zeitschrift "ricerche storiche" (Geschichtsforschung).
Die MitarbeiterInnen des Instituts befassen sich heute nicht mehr ausschliesslich mit dem antifa Widerstand in Reggio Emilia, sondern mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Angebote
- Archiv mit 100.000 Originaldokumenten der Widerstandsbewegung und der faschistischen Organisationen in Reggio Emilia
- Fotoarchiv mit 2.000 Bildern
- Fachbibliothek zu Antifaschismus/Faschismus mit 10.000 Bänden
- Hilfe und Beratung bei Forschungsarbeiten
- Forschungsarbeiten zu Themen der Zeitgeschichte im Auftrag von Städten, Landkreis, Genossenschaften …
- Geschichtswerkstätten mit Schulen
- Weiterbildungskurse für LehrerInnen
agentur esteri
Sie organisiert im Namen des istoreco Gedenkstättenfahrten, Bildungsreisen, antirassistische Jugendarbeit.
Veranstaltungen
- Gedenkveranstaltungen zum 27. Januar (Jahrestag der Befreiung von Auschwitz) und zum 25. April (Feiertag zur Befreiung Italiens vom Faschismus) mit workshops in Schulen, Gedenkstättenfahrten in Europa, Treffen mit ZeitzeugInnen und HistorikerInnen, Konzerten und Ausstellungen
- sentieri partigiani - Wandern auf PartisanInnenwegen
- anitrassistische Fussball WM mit Tausenden TeilnehmerInnen aus aller Welt
- Bildungsreisen für deutsche Gruppen zu verschiedenen Themen der Zeitgeschichte
- Fotoausstellungen "partigiani " (deutsch-italienisch), "Die weiße Rose" und "wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben" (italienisch)
Nach dem 8. September 1943 schlugen sich die ersten PartisanInnen in die Berge, um den Widerstand gegen deutsche Besatzung und italienischen Faschismus zu organisieren. Darum organisiert das ISTORECO, Istituto per la Storia della resistenza e la storia contemporanea, Reggio-Emilia jedes Jahr am zweiten Septemberwochenende in der reizvollen Gegend des Appennin ein Wochenende, um sowohl gemeinsam mit ZeitzeugInnen auf Partisanenwegen zu wandern und ihre Geschichte(n) zu hören, als auch bei den ausgedehnten Mahlzeiten übers Gestern und Heute zu diskutieren. Besucht werden Orte, die Schauplätze von Partisanenaktionen, Gefechten oder Vergeltungsaktionen der Faschisten wurden.
Wie in den vorherigen Jahren nehmen einige ehemalige Partisaninnen und Partisanen teil. Um auf den Pfaden der PartisanInnen nicht die Orientierung zu verlieren, werden wir von professionellen Bergführern begleitet.
Teilnehmer/innenbeitrag für Programm, Transporte, Übersetzungen, Abendessen (ohne Getränke), Übernachtung und Frühstück: 55 € pro Nacht und Person
Weitere Informationen: esteri [at] istoreco [dot] re [dot] it
Bildungsreisen: "bella ciao"
Seit 1993 kommen deutsche Gruppen aus verschiedenen Städten zum istoreco, um sich in Seminaren und Bildungsreisen über deutsche Besatzung, Faschismus und Resistenza in Italien zu informieren.
Inzwischen organisieren wir auch Reisen zu:
- Neue Linke in Italien nach 1968
- Geschichte der Reggio-Pädagogik
- Schul- und Bildungssystem in Italien
- (anti)Psychiatrie in Italien
- historische und aktuelle Kooperativenwirschaft
- no-global-Bewegung in Italien
- Geschichte der Gewerkschaften in Italien
Die Aufenthalte in Reggio Emilia bestehen aus Treffen und Diskussionen mit Zeitzeuginnen und Protagonistinnen von heute, Referaten von Historikerinnen, Besuchen von Gedenkstätten… gemischt mit Wanderungen auf Partisaninnenwegen, Tagestouren nach Bologna oder Parma und Radfahren in der Poebene.
Alle Programme werden nach den individuellen Vorstellungen der Gruppen erarbeitet und in enger Zusammenarbeit mit Trägern (Schulen, Gewerkschaften, Bildungswerke u.s.w.) in der BRD organisiert.
Wenn Sie an den Terminen und Themen der nächsten Reisen interessiert sind oder selbst eine Bildungsreise mit unserer Hilfe organisieren möchten, schreiben sie uns!
Kontakt
Matthias DurchfeldTel.: +39 0522 580890
Fax: +39 0522 442668
Mail: esteri [at] istoreco [dot] re [dot] it http://www.istoreco.re.it/
Zusätzliche Infos zum Thema
Bei dem Projekt „Zwangsarbeit in Gersthofen: Menschen unter dem Terror des Nationalsozialismus“ setzten sich Schüler und Schülerinnen mit der Geschichte von italienischen ZwangsarbeiterInnen auseinander. Auf der Website des Projekts http://www.zwangsarbeit-gersthofen.de/ finden sich weitere Informationen zur Geschichte von italienischen Zwangsarbeiter/innen.