Die Diskussion um die Entschädigung der Zwangsarbeiter hat gezeigt, dass das Völkerrecht, das die nationale Privatwirtschaft vor gerichtlicher Inanspruchnahme im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen schützt, im Umfeld globaler wirtschaftlicher Expansion an seine Grenzen stößt. Durch die "Justitialisierung" historischer Vorgänge wird die politische Agenda auf nationaler und internationaler Ebene nachhaltig erweitert.
Die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft steht für zwei aufeinander bezogene Ziele: Sie suchte den internationalen Rechtsfrieden für deutsche Unternehmen durch humanitäre Leistungen an ehemalige Zwangsarbeiter und andere Opfer des NS-Regimes herzustellen und ihn auf Dauer für die deutsche Wirtschaft insgesamt zu sichern.
Mehr als 6.500 deutsche Firmen haben die Stiftungsinitiative unterstützt und gemeinsam 5 Milliarden DM und 100 Millionen DM an Zinsen aufgebracht. Inzwischen haben mehr als eine Million überlebender Opfer des Nationalsozialismus Leistungen erhalten und auch der Zukunftsfonds, der gegen die Gefahren von Menschenrechtsverletzungen sensibilisieren soll und der Völkerverständigung dient, hat seine Arbeit aufgenommen.
Die von der Historikerin Dr. Susanne-Sophie Spilotis erarbeitete Monographie 'Verantwortung und Rechtsfrieden' stellt die Entstehungsgeschichte der Stiftungsinitiative, den Verlauf und die Ergebnisse der internationalen Verhandlungen aus Sicht der Gründungsunternehmen dar. Sie erläutert den historischen Hintergrund und skizziert die juristische Problematik. Eine Chronik sowie ein Anhang mit den wichtigsten Dokumenten runden das Buch ab. Online Bestellmöglichkeit unter: http://www.fischer-tb.de Informationen zur Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" unter: http://www.stiftungsinitiave.de