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Route der Migration

Lokal- und Regionalgeschichte, Migration / Flucht nach Deutschland, Internet und Multimedia

Das Projekt „Route der Migration“ zeichnet die Wege der Ein- und Auswanderer auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens nach und lädt ein zu einer Entdeckungsreise in die bewegte Migrationsgeschichte zwischen Rhein und Weser.

Bisher werden auf der Website vierzehn sehr unterschiedliche Erinnerungsorte vorgestellt. Hinter Namen wie „Köln-Deutz, Gleis Tief“ verbirgt sich die Geschichte der 500 000 „Gastarbeiter“ von der iberischen Halbinsel, deren Sonderzüge am Bahnhof Köln-Deutz ankamen und wo im September 1964 bei einem Festakt der Millionste Gastarbeiter beschenkt wurde. Es findet sich ein Verweis auf ein zweites Projekt mit dem Titel „Angekommen…Migrantengeschichten aus 40 Jahren“. Dieses Projekt schaut hinter die Inszenierung des Millionsten, stellt dem Bild des Einen, die Bilder und Geschichten der vielen anderen Einwanderer aus Spanien und Portugal zur Seite.

Ein anderer Erinnerungsort der jüngsten Geschichte ist der 2002 fertig gestellte Hindutempel in Hamm. Tamilische Flüchtlinge hatten im Jahr 1983 begonnen in einem Wohnheim für Asylbewerber religiöse Zeremonien abzuhalten. Die Gemeinde wuchs stetig, sodass im Industriegebiet von Hamm-Uentrop heute der größte tamilische Hindutempel Europas steht. Die Website stellt die Entstehungsgeschichte ebenso wie religiöse Zeremonien vor und lässt den Priester des Tempels zu Wort kommen.

Doch auch Orte, die an erzwungene Migration im Rahmen des Zweiten Weltkriegs erinnern, werden vorgestellt, etwa ein Entbindungs- und Abtreibungslager für Zwangsarbeiterinnen aus Polen, Russland und der Ukraine in Waltrop. Hilfreich für die Navigation ist eine Übersichtskarte von Nordrhein-Westfalen, in der die einzelnen Orte eingezeichnet wurden.

Alle vorgestellten Erinnerungsorte sind sehr lesens- und besuchenswert. In ihrer Gesamtheit geben sie einen Eindruck von den vielen Formen und Gründen für Migration und die Reaktionen der Mehrheitsgesellschaft auf die Migranten und Migrantinnen, die selten so feierlich willkommen geheißen wurden wie der millionste Gastarbeiter im Jahr 1964. Die Initiatoren des Projektes nehmen sehr gern Vorschläge für neue Erinnerungsorte in Nordrhein-Westfalen auf. Wenn Sie selbst mit einer Schulklasse oder Jugendgruppe die Geschichte eines Ortes erforscht haben oder noch erforschen möchten, wenden Sie sich an die Initiatoren.

Link: http://www.migrationsroute.nrw.de/

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  • 11 Jan 2010 - 20:51

 

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