„Fragen – fragen! Das Kartenspiel für gute Gespräche“ wurde entwickelt vom Landesjugendring Brandenburg e.V. mit finanzieller und auch kreativer Unterstützung von der Aktion Mensch, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V. und weiteren. Entstanden ist es im Rahmen des Projekts "überLAGERt - lokale Jugendgeschichtsarbeit an Orten ehemaliger KZ_Außenlager in Brandenburg". Aus dem Projekt sind gleich drei pädagogische Materialien entstanden: Mit dem „Logbuch zur NS-Geschichte vor Ort“ sollen Jugendliche auf Spurensuche gehen. Die „Handreichung zur lokalen Geschichtsarbeit“ richtet sich an alle, die gern mit Jugendlichen Geschichtsprojekte machen wollen, und schließlich das Kartenspiel „Fragen – fragen! Das Kartenspiel für gute Gespräche“.
Ziel des Kartenspieles ist es, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Anhand von Fragen sollen sie in Austausch miteinander kommen, einander kennenlernen und gleichzeitig auch über die Antworten des Gegenübers etwas aus der Vergangenheit erfahren. Das Spiel lädt daher dazu ein generationenübergreifend gespielt zu werden. So gibt es Fragen, die eher an junge Menschen gerichtet, und Fragen, die eher an ältere Menschen gerichtet sind. Es ist allerdings nicht zwingend notwendig, das Spiel mit einer Person anderen Alters zu spielen. Generell gibt das Spiel genügend Raum, es nach eigenem Belieben zu gestalten.
Der pädagogische Rahmen zeigt sich außerdem daran, dass das Spiel keinerlei Wettbewerb-Charakter hat. Es gibt weder Gewinner*innen noch Verlierer*innen. Es gibt keine Punkte und insofern auch kein Regelwerk und kein Ende. Die Spielenden entscheiden selbst zu wie vielen, in welcher Reihenfolge und wie lange sie spielen wollen. Die Karten bieten lediglich einen Rahmen, stellen Fragen zur Option und regen dadurch an. Ausgehend von den vorgeschlagenen Fragen können eigene Fragen ergänzt werden. Das Spiel sieht sogar leere Karten vor. Die Fragen können aber auch als Gesprächsbeginn verstanden werden, der in eine Gesprächsdynamik außerhalb des Spieles führen kann.
Das Spiel ist in leichter Sprache konzipiert und beinhaltet ein Register für schwere Worte. Diese sind fett gedruckt und können im Begleitheft nachgeschlagen werden. Die Fragen variieren dabei stark im Detail. So wird bei einer Karte beispielsweise gefragt, ob man schon mal überlegt hat, etwas zu klauen. Bei einer anderen wird gefragt, ob Angehörige der eigenen Familie über Kriegsgefangenschaft oder die Zeit nach dem 2. Weltkrieg berichtet haben. Die Karten wechseln zwischen vermeintlich banalen Alltagsfragen, Fragen zu eigenen Werten und solchen, die sich konkret auf die Vergangenheit beziehen. Der Bezug bleibt allerdings immer ein persönlicher. Das Gegenüber soll sich direkt angesprochen fühlen.
Weitere Informationen zu dem Spiel finden sich auf der Internetseite des Landesjugendrings.