Während ostdeutsche Jugendliche den Anblick heute noch vertraut finden werden, ist die typische „Ostplatte“ für westdeutsche Jugendliche bereits eine Reliquie aus einer längst vergangenen Zeit. Wohnen in der DDR – das verbinden die in den 1990er Jahren geborenen Jugendlichen höchstens noch mit Bildern aus dem Film „Good Bye Lenin“. Umso schwerer wird es für Multiplikator/innen, das Thema auf den buchstäblichen (Nieren-)Tisch zu bringen. Realsozialistische Wohnungsbauprojekte, fließend Wasser und Fernheizung, die „goldene Hausnummer“ für den besonders schönen Vorgarten – das alles scheint für heutige Jugendliche nur mäßig interessant.
Eine Möglichkeit, den Einstieg in das Thema auf interaktive und kurzweilige Weise zu ermöglichen, bietet das Quartettspiel „Plattenbauten. Berliner Betonerzeugnisse.“ Anhand von Fotos und vielseitigen Kenndaten können Jugendliche einen Einblick in ästhetisches Konzept, Bauweise, Realisierung und Ausstattung der Berliner Plattenbauten bekommen. Auf spielerischem Weg bekommen die Schüler/innen so einen ersten Einblick in die Welt aus Beton und Plastik.
Neben einer Implementierung in den Unterricht bietet das Quartettspiel außerdem die Möglichkeit, Jugendliche zum forschenden Lernen anzuregen. Da die Kärtchen allesamt mit Adressen versehen sind, können sie sich selbst auf die Spuren der Häuser begeben und bei einer Tour durch die Stadt selbst herausfinden, was von dem baulichen Erbe der DDR erhalten geblieben ist.
Das Quartettspiel des Berliner Architekten Cornelius Mangold kann unter Anderem über dom-publishers.de für 9,95 Euro bestellt werden.