Das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V., die Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandradio haben gemeinsam die Internetseite www.chronik-der-mauer.de entwickelt. Die Webseite versammelt eine Fülle an Informationen, Materialien, Fotos, O-Töne und Videos vor allem zur Berliner Mauer, aber auch zum geteilten Deutschland im Allgemeinen. Die Chronologie und Biografien der Todesopfer an der Berliner Mauer stehen auch auf Englisch zur Verfügung.
Unter dem Navigationspunkt „Chronik“ können die Ursachen, der Verlauf des Mauerbaus und die Folgen für die Bevölkerung Berlins chronologisch entlang der Jahre 1961 bis 1990 nachgelesen werden. Zu jedem Jahr und den einzelnen Monaten sind Informationen zusammengetragen worden. Ergänzt werden diese durch passende Tonmitschnitte, Videos und Fotos. Die hier zusammengetragenen Informationen können zum Nachschlagen einzelner Ereignisse und Vorgänge dienen und die multimedialen Ergänzungen geben einen passenden audiovisuellen Eindruck.
Bei dem Punkt „Grenze“ sind auf einer Karte diejenigen Orte eingezeichnet, von denen Fotografien der Berliner Mauer, angefertigt durch DDR-Grenztruppen vorhanden sind. Die Fotografin Dajana Marquardt hat zudem diese Plätze 15 Jahre später aufgesucht und vergleichende Fotografien angefertigt. Eine weitere Karte sammelt fotografische Aufnahmen von Hans-Hermann Hertle, Hilde Kroll und Dajana Marquardt, die Mauerreste in Berlin zeigen.
Unter diesem Navigationspunkt werden die aktuellen Forschungsergebnisse eines gemeinsamen Projektes des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Gedenkstätte Berliner Mauer zu den Todesopfern an der Berliner Mauer zusammengetragen. Ziel des Projektes war es die genauen Todeszahlen zu ermitteln sowie die Todesumstände und Lebensgeschichten dieser Menschen zu dokumentieren. Insgesamt wurden 136 biografische Erzählungen zusammengetragen, die auf der Internetseite chronologisch nach dem Todesjahr sortiert sind. Eine Suche anhand der Namen oder anderer Daten ist nicht möglich.
Auf der Webseite sind verschiedene Dokumente, Videos, O-Töne, Literaturtipps und Statistiken unter dem Punkt „Material“ zusammengetragen. So werden kurze Spielfilme zum Mauerbau und Mauerfall sowie zum Leben mit der Mauer vorgestellt. Außerdem gibt es eine Zusammenstellung von Dokumentarfilmen zur Geschichte der Mauer und dem friedlichen Umbruch. Neben Autorentexten der Bundeszentrale für politische Bildung befinden sich aber auch Abschriften von Original-Dokumenten und Literaturhinweise auf der Internetseite. Die Fotografien, O-Töne und Videos können einzeln aufgerufen werden und sind den jeweiligen Jahreszahlen zugeordnet. Das umfangreiche Material zur Chronik der Mauer wird ergänzt durch ein Personenverzeichnis, ein Abkürzungsverzeichnis und Statistiken, so dass es verschiedene Wege gibt, sich der Geschichte zu nähern.
Um die zusammengetragenen Informationen und Materialien in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit einsetzen zu können, aber auch um sich selbständig mit der Geschichte der Berliner Mauer auseinanderzusetzen, sind eine Guided Tour und Arbeitsblätter für Schüler/innen der Sekundarstufe und der Grundschule entwickelt worden. Die Guided-Tour fasst 15 Aspekte der Webseite, zum Beispiel zu Mauerbau, Flucht und den politischen Entwicklungen kurz zusammen und zeigt multimediale Eindrücke zu den jeweiligen Themen. Zusammen mit Prof. Dr. Bettina Alavi und Holger Meeh von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sind für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 13 Arbeitsblätter entstanden, die als PDF abrufbar sind. Für Grundschüler/innen stehen weitere zehn Arbeitsblätter und dazugehörige Hinweise für die Lehrer/innen, die in Zusammenarbeit mit Svenja Lissau entstanden sind, zum Download bereit.
Die hier vorgestellte Internetseite www.chronik-der-mauer.de umfasst eine der größten Dokumentensammlungen zur Berliner Mauer, die einer vielfältigen quellenbasierten Arbeit dienen. Durch die umfangreiche Chronologie sind Ereignisse und Informationen zusammengetragen, die einen Einstieg in die Ursachen und Folgen des Mauerbaus ermöglichen. Anhand einer Vielzahl von Videos, Fotos und O-Tönen werden die Informationen visualisiert und mithilfe von Arbeitsblättern auch für den Unterricht einsetzbar.