Die hier vorgestellten Podcasts dokumentieren unterschiedliche Entwicklungen in der Erinnerungskultur.
Podcast Deutsche Welle Erinnerungskultur im Web 2.0
Ein Podcast der Deutschen Welle mit dem Titel „Erinnerungskultur im Web 2.0“ vom November 2009 thematisiert neue Formen der Erinnerungskultur, die im Netz angeboten werden. Als Aufhänger wird das Projekt des Kulturforums Brama Grodzka in Lublin vorgestellt, das ein Facebookprofil für den vermutlich 1942 im KZ Majdanek getöteten Jungen Henio Żytomirski erstellt hat (mehr dazu in einem Beitrag auf Lernen aus der Geschichte). Der größte Teil des Beitrag ist ein Interview mit Erik Meyer (Herausgeber des Buches Erinnerungkultur 2.0). Er konstatiert, dass das Ergebnis der Beschäftigung mit Geschichte im Internet eine größere Präsenz individueller Erinnerung an Opfer sei. Im Sinne einer Konsumentensouveränität könnten die Nutzer sich freier entscheiden, mit welchen Inhalten sie sich beschäftigen wollen. Dies berge auf der einen Seite die Gefahr der Subjektivierung und Fragmentierung von Geschichte, auf der anderen Seite bringen es aber andere Akteure ins Feld, die sonst am Diskurs nicht beteiligt sein würden.
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Podcast Deutschlandradio: „Wie das Erinnern an die Novemberpogrome gelingen kann“
Das Erscheinen des Briefwechsels zwischen den Schriftstellern Stefan Zweig und Joseph Roth im Oktober 2011 nutzt der Schriftsteller Günter Franzen in einem Beitrag auf Deutschlandradio zum Anlass für ein sarkastisches Plädoyer gegen die in Beton gegossene, staatlich verschriebene Erinnerung an den Nationalsozialismus. Mit eindringlicher Stimme mahnt er dazu, die Erinnerung durch rituelle Erstarrung nicht herab zu würdigen, sondern durch die Vergegenwärtigung von Einzelschicksalen lebendig zu halten. Der jüngst erschiene Briefwechsel ist für ihn „das ergreifendste Dokument des Exils, das mir je unter die Augen gekommen ist“.
Zum Podcast bei Deutschlandradio.
Podcast Deutschlandradio Wissen: Debatte um Video „Dancing Auschwitz“
Im Sommer 2010 hat das Video „Dancing Auschwitz” der australischen Künstlerin Jane Korman einen Sturm der Entrüstung aber auch Begeisterung ausgelöst. Es zeigt ihren 89-jährigen Vater – Auschwitzüberlebender – sie selbst und ihre drei Kinder wie sie in verschiedenen ehemaligen Konzentrationslagern zu „I will survive“ tanzen. „Lernen aus der Geschichte“ hatte die Debatte bereits aufgenommen. In einem Diskussionsbeitrag verwies Christian Schmidtmann am Beispiel des Videos auf neue Wege bei der Beschäftigung mit den Opfern des Holocaust im Schulunterricht. Auf Deutschlandradio Wissen findet sich ein ausführliches Interview mit der Künstlerin Jane Korman, die die Entstehung des Videos, ihre Intentionen und die Reaktionen darauf kommentiert.
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