Beitrags-Autor: AHomann Sie müssen angemeldet sein, um das Benutzerprofil zu sehen |
Die Zeitschrift der Internationalen Gesellschaft für Geschichtsdidaktik zum Themenschwerpunkt "Geschichtsbewusstsein - Geschichtskultur" / "Historical Consciousness - Historical Culture" / "Conscience Historique - Culture Historique".
Das Jahrbuch 2006/07 ist der zweite Band dieser neuen im Wochenschau Verlag erscheinenden Reihe. Das Jahrbuch wird herausgegeben von Susanne Popp im Auftrag der Internationalen Gesellschaft für Geschichtsdidaktik (IGGD). Es will den geschichtsdidaktischen Dialog über die nationalen Grenzen hinweg vorantreiben und erscheint dreisprachig mit Beiträgen in Deutsch, Englisch und Französisch.
Der vorliegende Band enthält 13 Beiträge der Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Geschichtsdidaktik zum Themenschwerpunkt "Geschichtsbewusstsein - Geschichtskultur" / "Historical Consciousness - Historical Culture" / "Conscience Historique – Culture Historique", die 2006 an der Universität in Tallinn (Estland) stattfand. Die Tagungsbeiträge vermitteln nicht nur einen Einblick in die vielfältigen theoretischen Konzeptionen und Forschungsprojekte in verschiedenen Staaten in und außerhalb Europas, sondern auch in die Verschiedenheit der Fragestellungen und die Heterogenität der nationalen Wissenschaftskulturen.
Anliegen des Bandes ist es, die Authentizität der jeweiligen regionalen/nationalen Zugänge zu erhalten statt Homogenität zu fördern, wie dies unlängst mit der Forderung nach einem europäischen Geschichtsbuch für den Geschichtsunterricht in den Schulen der Länder Europas von der deutschen Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung vorgeschlagen wurde.
Von den Beiträgen des Jahrbuch 2006/07 sind exemplarisch als aktuell und interessant zu nennen: von Marat Gibatdinov aus Tartastan die Schulbuchanalyse „Teaching History in Multicultural Russia“ in der er zeigt, dass und auf welche Weise die in den russischen Lehrbüchern vorherrschende Dominanz der russischen Nationalgeschichte mit den unterschiedlichen Ausprägungen von Geschichtsverständnis bei den nicht-russischen Ethnien kollidiert. In dem Beitrag von Barbara Kubis „Das Geschichtsbewusstsein in Opole (Oppeln) unter interkulturellen Gesichtspunkten“ legt die Autorin dar, dass man die Region Schlesien nicht mehr nur im Kontext des Polentums behandelt, sondern über die Geschichte und bedeutende schlesische Persönlichkeiten – polnische, deutsche, tschechische und jüdische in vollem Umfang gesprochen wird. Die estnische Wissenschaftlerin Anu Raudsepp erläutert in ihrem Beitrag „Befragung von Zeitzeugen als Ergänzung zur Textquellenarbeit. Ein Beitrag zur Förderung von Geschichtsbewusstsein im Unterricht“ , dass die Hinzuziehung von mündlichen Zeitzeugnisse zur Dekonstruktion entstellter oder ideologisch verzerrter Dokumente und Darstellung z.B. aus der sowjetisch geprägten Zeit unverzichtbar die Förderung von Geschichtsbewusstsein ist.
Das Jahrbuch der IGGD erscheint einmal jährlich (Jahresabonnement € 14,- zzgl. Versandkosten, Sonderpreis für Referendare/Studenten).
Weitere Informationen zur IGGD siehe: http://www.int-soc-hist-didact.org/