Beitrags-Autor: Ingolf Seidel Sie müssen angemeldet sein, um das Benutzerprofil zu sehen |
In einer von historischen O-Tönen aus Ost- und Westfunk begleiteten surrealen Collage, lässt der dreiminütige Animationsfilm "17" die Stimmung des 17. Juni 1953 neu entstehen. Dabei werden wichtige Fragen beleuchtet, die in Zusammenhang mit den Ereignissen stehen: Was ist der Hintergrund der Revolte? Was fordern die Menschen? Wie reagiert die Staatsmacht? Wie wird der Aufstand in Ost und West kommentiert?
Eindringlich erzählt der Film von der brutalen Reaktion durch die Staatsführung der DDR und von den durch die Situation des Kalten Kriegs beeinflussten unterschiedlichen Perspektiven in Ost und West. Das SED-Regime greift nicht nur mit harter Hand durch, sondern strickt binnen Tagen die Legende von einem lang geplanten und vom Westen gesteuerten faschistischen Putschversuch.
Beide Seiten interpretierten den Tag als Niederlage des Gegners. Ihre abschließenden Kommentare im Film lassen am Ende die Frage offen, wer hier eigentlich verloren hat: die Menschen, deren Hoffnungen auf politischen Wandel bitter enttäuscht wurde oder das SED-Regime, das einmal mehr als Handlanger Moskaus vorgeführt wurde?
Ein Film der Kulturingenieure, gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.