Beitrags-Autor: Ingolf Seidel Sie müssen angemeldet sein, um das Benutzerprofil zu sehen |
„Flanieren ist eine Art Lektüre der Straße, wobei Menschengesichter, Auslagen, Schaufenster, Caféterrassen, Bahnen, Autos, Bäume zu lauter gleichberechtigten Buchstaben werden, die zusammen Worte, Sätze und Seiten eines immer neuen Buches ergeben“
So treibt Franz Hessel durch das Berlin der Zwanziger Jahre und zeichnet damit das Bild einer Metropole, die seinerzeit zu den pulsierendsten Städten der Welt zählte. Das ist heute nicht viel anders und man staunt, wie aktuell die Vergangenheit klingt.
In zehn Momentaufnahmen werden Hessels Texte von 1929 in Jazz-Kompositionen von heute eingebettet: 10 Mitglieder des Composers Orchestra Berlin haben für jedes Hörstück eine Musik entwickelt, die den Rhythmus der Stadt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hörbar macht. Dabei haben alle für die gleiche Besetzung komponiert, so dass die einzelnen Stücke bei aller Unterschiedlichkeit doch auch ein verbindendes Element haben - neben einem großartigen Sebastian Weber, der die Texte eingesprochen hat. Jenseits der fantastischen Sprache und der verblüffenden Aktualität des Textes ist es sehr spannend zu hören, wie Sprache und Musik immer wieder andere Verhältnisse aufbauen.
Franz Hessel
10 Momentaufnahmen: 1929 trifft 2013
Eine Hörreihe in zehn Teilen a 5 Minuten
11. - 22.03. 2013, jeweils werktags um 14.10 Uhr
Sebastian Weber
Tom Dayan, Olaf Hollmann, Martin Klenk, Tian Korthals, Hazel Leach, Horst Nonnenmacher, Susanne Paul, Ruth Schepers, Dirk Strakhof, Christian Ugurel - Mitglieder des Composers Orchestra Berlin
Peter Avar
Moritz von Rappard
Eine Produktion des rbb 2013