Antisemitische Stereotype sind unter Jugendlichen und in der gesamten Gesellschaft weit verbreitet. Das belegen Berichte aus der (sozial-)pädagogischen Praxis ebenso wie neuere wissenschaftliche Untersuchungen. „Du Jude“ ist in einigen Jugendszenen zum Schimpfwort geworden. Steinwürfe auf eine jüdische Tanzgruppe bei einem Stadtteilfest in Hannover im Juni 2010 zeigen, dass es nicht immer bei Worten bleibt.
Wie kann eine angemessene (sozial-)pädagogische Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft aussehen? Auf der Tagung möchten wir
- analysieren, aus welchen Kontexten neue Formen des Antisemitismus entstehen. Der Nahostkonflikt, islamistische Vorstellungen und Verschwörungstheorien über Personen, die im Hintergrund angeblich unrechtmäßig Einfluss nehmen, spielen dabei eine wichtige Rolle.
- die Erfahrungen der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und ihre Modellprojekte und Unterrichtseinheiten für die Arbeit mit multikulturellen und multireligiösen Gruppen vorstellen,
- den Teilnehmenden eine eigene Positionsfindung im Kontext Nahostkonflikt/Islamismus ermöglichen,
- diskutieren, wie Pädagogen und Sozialarbeiter angemessen reagieren können – im Spannungsfeld zwischen der notwendigen Grenzziehung gegenüber antisemitischen Äußerungen und der Offenheit gegenüber Jugendlichen –, und wie dabei kontraproduktive pädagogische Interventionen vermieden werden können.
Wir laden Fachkräfte aus Pädagogik und Schule, Sozialarbeit und Jugendhilfe sowie Interessierte herzlich ein, sich an unseren Diskussionen zu beteiligen.
Dr. Susanne Benzler, Ev. Akademie Loccum, Tagungsleiterin
Aycan Demirel, Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, Berlin
Dr. Stephan Schaede,Akademiedirektor
Kostenbeitrag € 160, ermäßigt € 80
Ort
Evangelische Akademie LoccumMünchehäger Straße 6
31547 Rehburg-Loccum
Tagungssekretariat
Karin BuhrTel.: 05766 - 81-1 67
E-Mail: Karin [dot] Buhr [at] evlka [dot] de
www.loccum.de