Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit dem Kennenlernen der Geschichte und des Ortes Bergen-Belsens, der das
Kriegsgefangenenlager von 1940 - 1945, das Konzentrationslager von 1943 - 1945, das Displaced Persons Camp (DP-Camp) von 1945 - 1950 und die Gedenkstätte ab 1952 umfasst.
Im Mittelpunkt dieses Seminars steht eine wenig beachtete Phase nach der Befreiung, in der die befreiten Häftlinge nach Orientierung und Perspektiven für die Zukunft suchten. Die Erfahrungen von Verfolgung, Flucht und Neubeginn sind sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart einschneidende Erlebnisse in einem Lebensweg.
Fanny Heymann aus den Niederlanden wird während des gesamten Seminars anwesend sein. Sie hat als Kind das Konzentrationslager Bergen-Belsen
überlebt. In Amsterdam hat sie ein Studium der Sozialpsychologie absolviert und später als Kommunikationswissenschaftlerin und freie Beraterin gearbeitet. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit Malerei und malt selber.
Teilnehmen können Studierende und Doktoranden geisteswissenschaftlicher und pädagogischer Fächer, haupt- und ehrenamtlich Tätige, die sich mit Themen zu den Folgen von Flucht auseinandersetzen.
Teilnahmebetrag
In dem Teilnahmebeitrag von 340,- EUR für Erwerbstätige und 170,- EUR für in der Ausbildung befindliche oder zu einer Ermäßigung berechtigten Personen sind die Kosten für Programm, Unterkunft, Verpflegung und Transfer enthalten. Das Seminar beginnt am 4. September 2016 um 16:00 Uhr und endet am 11. September nach dem Frühstück.
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Personen begrenzt. Die Seminarsprache ist Englisch, bei den Methoden der Schreibwerkstatt kann selbstverständlich die Muttersprache
genutzt werden. Die Unterbringung erfolgt in Einzelzimmern im Anne-Frank-Haus des CVJM in Oldau.
Gemeinsam mit Fanny Heymann wird die Gruppe verschiedene Fragestellungen
diskutieren, u.a.:
Welche Perspektiven gab es für die ehemaligen Häftlinge direkt nach der Befreiung?
Welche Möglichkeiten boten sich Kindern, die nach der Befreiung ohne Eltern und weitere Angehörige ihren Lebensweg finden mussten? Welche Möglichkeiten des Umgangs mit dem Erlebten gibt es für Menschen, die Verfolgung, Krieg und Flucht erlebt haben? Bestimmen die Erfahrungen der Verfolgung und der Haft im
Konzentrationslager den Alltag bis in die Gegenwart? Wirken sich diese Erlebnisse auch auf die Kinder von Überlebenden aus? Gibt es Möglichkeiten, die den Blick auf die Zukunft fokussieren und die Erinnerung an die Vergangenheit erleichtern können?
Methoden der Bildgestaltung und Schreibwerkstatt sind Bestandteile des Programms. Kenntnisse und Fertigkeiten sind nicht erforderlich, jedochdie Bereitschaft zum Experimentieren.
Auch heute sind Menschen in der Situation, nach Gewalt- und Fluchterfahrungen in die Zukunft zu blicken. Die Auseinandersetzung mit dem Lebensweg von ehemaligen KZ-Häftlingen, die nach den traumatischen Erfahrungen Perspektiven und Mut gefunden haben, soll das Verständnis und die Sensibilität generell für Menschen mit Kriegs- und Fluchterfahrungen fördern.
Datum
04.09.2016 - 11.09.2016
Ort
Gedenkstätte Bergen-BelsenAnne Frank Platz
29303 Lohheide
Anmeldeschluss
15.07.2016
Kontakt und Anmeldung
Sabine BergmannGedenkstätte Bergen-Belsen
Anne Frank Platz
29303 Lohheide
E-Mail: veranstaltung [dot] bergen-belsen [at] stiftung-ng [dot] de