Im Fokus dieser zweitägigen Sommeruniversität des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung steht das Spannungsfeld von Erinnerungsdiskursen und antisemitischen Äußerungen. Vor dem Hintergrund einer Häufung von Gedenkveranstaltungen im Rahmen des 70. Jahrestages des Krieggsendes bzw. des 50. Jahrestages der Aufnahme deutsch-israelischer Beziehungen fragen wir nach dem Verhältnis von unterschiedlichen Erinnerungskulturen und antisemitischen Stereotypisierungs- und Diskriminierungsprozessen in Deutschland und darüber hinaus.
Einerseits wird in öffentlichen Debatten und den Kommentarfeldern analoger wie digitaler Medien „den Juden“ – oder inzwischen auch verstärkt dem israelischen Staat – die Schuld an einem allgemeinen „Erinnerungszwang“ zugeschrieben und der Wunsch geäußert, die Vergangenheit endlich ruhen zu lassen. Andererseits sind Prozesse der Erinnerung in diverse gesellschaftliche und lokale Kontexte eingebettet und stehen somit sogar oft in Konkurrenz zueinander.
Folglich hat sich ein breites Feld von diversen Erinnerungskulturen ausdifferenziert, dem wir uns in Vorträgen und Workshops annähern möchten.Neben der Präsentation und Diskussion fachlicher Expertisen zu dem Thema liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Frage, welche Herausforderungen diese Gemengelage für die pädagogische Praxis mit sich bringt und wie wir darauf reagieren können.
Die Sommeruniversität richtet sich an Studierende, Fachpersonal aus den Bereichen Bildung, Sozialarbeit und Politik sowie an ein interessiertes Publikum.
Datum
7.-8. Sepember 2015
Ort
Technische Universität BerlinUniversitätsbibliothek
Fasanenstr. 88
(im VOLKSWAGEN-Haus)
10623 Berlin
Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie im Flyer unter "Download".