Dass Jugendliche palästinensischer und türkischer Herkunft die Beschäftigung mit der Shoah mehrheitlich ablehnen und sich bei diesem Thema antisemitisch äußern, ist eine weitverbreitete Meinung. Elke Gryglewski stellt die Gegenthese auf, dass sich auch diese Jugendlichen für den Holocaust interessieren und Empathie für die Opfer entwickeln, wenn sie sich mit ihren Familiengeschichten anerkannt fühlen. In mehrmonatigen Projekten arbeitete sie als Pädagogin der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz mit Jugendlichen aus diesen Communities. Ihr begleitendes Forschungsprojekt zeigt, wie sie tatsächlich Zugänge zur Geschichte des Nationalsozialismus und der Shoah fanden. Dieser Befund ist nicht nur für das Lernen über die Geschichte der Shoah relevant. Auch die Frage, wie pädagogische Antworten auf neue Formen des Antisemitismus aussehen könnten, ist hier berührt.
Eine Veranstaltung des Pädagogisches Zentrums des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main.
Datum
10. März 2014, 18.15 Uhr
Ort
Goethe-Universität Frankfurt am MainCampus Westend
Grüneburgplatz 1
IG-Farben Haus, Raum 311
Lesen sie dazu auch die Rezension des Buches "Anerkennung und Erinnerung" auf diesem Portal sowie den Beitrag von Elke Gryglweski "Eine Pädagogik der Anerkennung als Voraussetzung für Geschichtslernen in heterogenen Gruppen".