Vom 26. September 2013 bis zum 19. Januar 2014 zeigt das Germanische Nationalmuseum die Sonderausstellung "Aufbruch der Jugend. Deutsche
Jugendbewegung zwischen Selbstbestimmung und Verführung". In deren Kontext widmet sich die Tagung dem Verhältnis zwischen bündischer Jugend und Nationalsozialismus.
Die bündische Jugend war eine heterogene Bewegung, auch in politischer Hinsicht. In ihren Kreisen existierten alle Weltanschauungen und Vorbehalte, wie sie auch unter Erwachsenen in der Weimarer Republik zu finden waren. Der Politik maß sie in der Regel keine Priorität bei, hatte meist eine Abneigung gegen die Demokratie und wollte sich nicht von Parteien instrumentalisieren lassen. Die bürgerliche Jugendbewegung
hat den Nationalsozialismus zwar nicht vorbereitet, doch mit ihm verband
sie eine Sehnsucht nach einem neuen "Reich", einer "Volksgemeinschaft"
und einem charismatischen "Führer".
Es stellt sich also die Frage nach ideengeschichtlichen Verbindungslinien, Kontinuitäten und Brüchen, Nähe und Distanz sowie nach Anpassung und Widerstand zwischen der bündischen Jugend und der Hitlerjugend beziehungsweise dem Nationalsozialismus.
In Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, museen der stadt nürnberg sowie dem Friedrich-Meinecke-Institut an der Freien Universität Berlin.
Datum
08. - 09.11.2013
Ort
Germanisches NationalmuseumKornmarkt 1
90 402 Nürnberg
Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 31. Oktober 2013 an beiKarin Weiskopf
Telefon: + 49 911 1331-198
E-Mail: k [dot] weiskopf [at] gnm [dot] de
Es werden keine Tagungsgebühren erhoben.
Programm
Freitag, 8. November 2013
Ab 12.00 Uhr Anmeldung im Tagungsbüro (Germanisches Nationalmuseum, Foyer)
14.00 - 14.15 Uhr Begrüßung
G. Ulrich Großmann, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums
14.15 - 14.30 Uhr Grußwort
Hans-Christian Täubrich, Leiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, museen der stadt nürnberg
14.30 - 15.00 Uhr
G. Ulrich Großmann (Nürnberg): Jugendburgen
15.00 - 15.30 Uhr
Wilfried Ferchoff (Bielefeld): Jugendbewegung und Wege in den Nationalsozialismus
15.30 -16.00 Uhr
Kaffeepause
16.00 - 16.30 Uhr
Uwe Puschner (Berlin): Jugendbewegung und völkische Bewegung
16.30 -17.00 Uhr
Stefan Brauckmann (Hamburg): Artamanen - Bündische Gemeinden oder Freiwilliger nationalsozialistischer Arbeitsdienst auf dem Lande?"
17.00 -17.30 Uhr
Ulrich Herrmann (Tübingen): "Die Jugend im Kampf um Deutschland". Die Führertagung des Reichsausschusses der Deutschen Jugendverbände November
17.30 - 18.00 Uhr
Dagmar Reese (Kleinmachnow): Mädchen sind anders. Zur sozialen Struktur, dem organisatorischen Verhalten und den Perspektiven weiblicher Jugendlicher im Übergang von der Weimarer Republik zum Nationalsozialismus
18:30 Uhr Empfang der Tagungsteilnehmer
Samstag, 9. November 2013
9.00 -9.30 Uhr
Richard Nate (Eichstätt): Brito-Germania: Deutsch-britische Jugendbewegung zwischen Biologismus und Neoromantik
9.30 - 10.00 Uhr
Christoph Kopcke (Potsdam): Vom Wandervogel zum "Reichslandschaftsanwalt" - Alwin Seifert (1890-1972) und der
Nationalsozialismus
10.00 -10.30 Uhr
Heinke Kalinke (Oldenburg): Wissenschaft im Zeichen von Sammeleifer, völkischer Ideologie und nationalsozialistischer Politik
10.30 - 11.00 Uhr
Sven Reiß (Fahrenkrug): Vom Wandervogel zur KdF-Gruppe. Jugendbewegte Freundeskreise innerhalb des NS-Systems
11.00 -11.30 Uhr
Kaffeepause
11.30 - 12.00 Uhr
Karin Stoverock (Köln): Rekontextualisierung bündischer Lieder in der Hitlerjugend.
12.00 - 12.30 Uhr
Justus H. Ulbricht (Magdeburg/Dresden): "... so pendeln wir zwischen Feld, Wald, Wiese, Wasser und Buch." - Aspekte jugendbewegter Verlagsgeschichte(n)
12.30 - 13.00 Uhr
Gideon Botsch (Potsdam): Zur Rezeption der Jugendbewegung in den völkischen und nationalistischen Jugendverbänden seit 1945
13.00 - 13.30 Uhr
Schlussdiskussion
Leitung: Uwe Puschner (Berlin)