Der Umgang mit den materiellen Zeugnissen in Gedenkstätten für Opfer des Nationalsozialismusn für Opfer des Nationalsozialismus.
Die Orte und, damit verbunden, die materiellen Zeugnisse der NS-Verbrechen und insbe sondere des Holocaust sind in den letzten Jahren in das Zentrum gesellschaftlicher Erinnerungskultur gerückt. Dieses neue Interesse drückt sich vor allem in der Sensibilität für die lokalen Orte des Schreckens und der Vernichtung aus, die zur »Wiederentdeckung« bislang unbeachteter, vergessener Orte und ihrer Gestaltung als Gedenkstätten geführt hat. Zugleich wurden in den letzten beiden Jahrzehnten viele der in der Nachkriegszeit errichteten KZ-Gedenkstätten neu gestaltet bzw. befinden sich in einem Umgestaltungsprozess. Als letzte große KZ-Gedenkstätte im deutschsprachigen Raum wird gegenwärtig Mauthausen einer grundlegenden Neugestaltung unterzogen.
Die Frage des Umgangs mit den materiellen Überresten der NS-Verfolgungs- und Vernichtungspolitik spielt bei diesen Neugestaltungen eine zentrale Rolle. Es sind gerade die materiellen Zeugnisse, die Dinge, die sichtbaren und unsichtbaren Spuren, durch die die Evidenz der Ereignisse bezeugt wird und die den Gedenkstätten ihre Besonderheit verleiht. Mit den historischen Orten verbindet sich die Erwartung eines besonderen Zugangs zur Vergangenheit, der mit dem absehbaren Ende der Zeitzeugenschaft noch an Bedeutung zu gewinnen scheint.
Dieses neue Interesse an den historic sites und an der materiellen Evidenz soll das Symposium aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und den Fragen nach neuen Erinnerungsbe- dürfnissen nachgehen. Welche Erwartungen verbinden sich in der neuen Aufmerksamkeit für die materiellen Zeugnisse des historischen Geschehens, mit den Orten, den Dingen, den Spuren, auch dem nicht mehr Sichtbaren?
Ziel der Tagung ist es, in die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen Einblick zu geben, die diesem transnationalen Prozess der Transformation der Gedenkstättenland- schaft zugrunde liegen. Dabei werden theoretische und konkret-ortsbezogene Perspektiven verbunden.
Das Programm und die Anmeldungskarte zu dem Symposium finden Sie unter "Download".