Tagung des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, und des Schlesischen Museums zu Görlitz
Aus zeithistorischen Ausstellungen sind Zeitzeugen und ihre Erinnerungen gegenwärtig kaum mehr wegzudenken; gleichzeitig wird dieser subjektive Zugang zur Geschichte kritisch hinterfragt.
Die Tagung untersucht die Rolle und Funktion des Zeitzeugen am Beispiel von Museen und Ausstellungen zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa. Die Fragestellungen betreffen u. a. theoretische und methodische Grundlagen der Einbeziehung von Zeitzeugen in museale Kontexte, Authentizität und Repräsentativität der individuellen Erinnerung sowie das Rezeptionsverhalten der Museumsbesucher.
Die Tagung steht im Kontext des Dokumentationsprojekts Zeitzeugenberichte zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (s. http://www.bkge.de/43010.html).
Mittwoch, 12.10.
Anreise, Gelegenheit zum individuellen Besuch der Dauerausstellung des Schlesischen Museums und/oder der Sächsischen Landesausstellung „Via Regia – 800 Jahre Bewegung und Begegnung“
18:00 Markus Bauer, Matthias Weber: Begrüßung und Einführung in das Thema
Sabine Deres: Die Thematik „Zeitzeugen“ in der Förderung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Martina Pietsch (Görlitz): „Lebenswege ins Ungewisse“ – die Begegnung mit Zeitzeugen in einer Sonderausstellung des Schlesischen Museums zu Görlitz
anschließend: Besuch der Sonderausstellung
Donnerstag, 13.10.
9.00 Jörg Skriebeleit (Flossenbürg): Das Verschwinden der Zeitzeugen - Metapher eines Übergangs.
9.45 Steffi de Jong (Trondheim): „Musealisierte Erinnerung“. Zur Figur des Zeitzeugen in zeithistorischen Museen außerhalb Deutschlands.
10.30 Kaffeepause
11.00 Tim Völkering (Berlin): Zeitzeugen in historischen Sonder- und Wanderausstellungen zu den Themen Flucht, Vertreibung und Integration.
11.45 Uta Bretschneider, Ira Spieker (Jena, Dresden): Vertriebene in Südthüringen. Zur Musealisierung biographischer Brüche und zum Wandel ländlicher Lebenswelten.
12.30-14.30 Mittagspause
14.30 Rosmarie Beier-de Haan (Berlin): „Erinnerte Geschichte – Inszenierte Geschichte“ – Zur Funktion von Zeitzeugen in zeithistorischen Ausstellungen im Kontext einer neuen Geschichtskultur.
15.15 Daniel Baranowski (Berlin): Sprechen trotz allem. Die Konzeption des Interviewprojektes der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Fußweg in das Muzeum Łużyckie, ca. 10 Minuten
16.15 Piotr Arcimowicz (Zgorzelec): Führung durch die Ausstellung: Migration in Zgorzelec 1945 – 1950 im Lausitz-Museum/ Muzeum Łużyckie
20.00 Öffentliche Abendveranstaltung des Kulturreferenten für Schlesien: Theodor Buhl liest aus seinem Roman Winnetou August
Freitag, 14.10.
9.00 Andreas Kossert (Berlin): Zeitzeugen in der Konzeption der Dauerausstellung der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung.
9.45 Joachim Mähnert (Lüneburg): Der Mensch – das Exponat. Die Bedeutung von Zeitzeugen und Authentizität bei der Neukonzeption des Ostpreußischen Landesmuseums.
10.30 Marita Krauss (Augsburg): Zeitzeugen im Museum oder ein Museum der Zeitzeugen? Interviews mit Sudetendeutschen und Tschechen als Beispiel.
11.15 Schlussdiskussion
Die Tagung wird veranstaltet in Zusammenarbeit mit: Deutsches Historisches Museum, Berlin; Donauschwäbisches Zentralmuseum, Ulm; Haus Schlesien, Königswinter; Oberschlesisches Landesmuseum, Ratingen; Ostpreußisches Kulturzentrum, Ellingen; Ostpreußisches Landesmuseum, Lüneburg; Pommersches Landesmuseum, Greifswald; Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Berlin; Siebenbürgisches Museum, Gundelsheim; Westpreußisches Landesmuseum, Münster.
Die Tagung ist öffentlich. Um Anmeldung bis zum 30.09.2011 wird gebeten an das
Tagungsort
Schlesisches Museum zu GörlitzBrüderstraße 8
02826 Görlitz
Veranstalter
Bundesinstitut für Kultur undGeschichte der Deutschen im
östlichen Europa
Johann-Justus-Weg 147a
D 26127 Oldenburg
++49 (0)441-96195-0
bkge [at] bkge [dot] uni-oldenburg [dot] de
www.bkge.de