Vorurteile sind real. Sie sind längst nicht mehr nur in Teilen der Gesellschaft auszumachen, sondern nehmen vielmehr Einfluss auf Bewertungen und Handlungen von Individuen und Gruppen unterschiedlicher Schichten und Milieus. In Form von emotional besetzten Überzeugungen vereinfachen vorgefasste Denkmuster komplexe Tatbestände, werten die Realität der jeweiligen Anderen ab und bieten vermeintlich klare Lösungsansätze an. Pointiert formuliert: Vorurteile konstruieren Gemeinsamkeiten, definieren Gruppengrenzen und entfalten ihre Macht besonders dann, wenn sie breit gestreut und allgemein bekannt sind.
Auch Diskriminierung gehört zu unserem Alltag. Nicht immer lässt sich Diskriminierung als solche identifizieren, aber sie ist – je nach Perspektive und Ausmaß – auf der zwischenmenschlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Ebene vorhanden.
Der Anti-Bias-Ansatz stellt eine wirksame Interventionsform zur Verringerung von Vorurteilen und Diskriminierung dar. Der Ansatz wurde Anfang der 1980er konzipiert und zählt seitdem ein breites Repertoire interdisziplinärer Methoden für eine vielfaltbewusste und diskriminierungskritische Bildungspraxis. Der Ansatz sensibilisiert für gesellschaftliche Schieflagenund legt großen Wert auf die Kompetenzerweiterung von Multiplikator/-innen.
Die Fachtagung „Die Abwertung der Anderen“ richtet sich an Pädagogen/innen, Lehrer/-innen, Erzieher/-innen, Sozialarbeiter/-innen, Wissenschaftler/-innen und andere Praktiker/-innen, die sich bei ihrer alltäglichen Arbeit inhaltliche Impulse und methodische Anregungen zum Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung wünschen. Im Rahmen von einschlägigen Fachvorträgen, Diskussionen und Arbeitsgruppen werden theoretische Ausgangspunkte erörtert und praktische Ansätze vorgestellt.
Wir laden Sie herzlich dazu ein! Gerne können Sie diese Ankündigung an Interessierte weiterleiten.
Der Selbstkostenbeitrag: 20 Euro. Die gesamten Tagungskosten (Unterkunft und Verpflegung) sind inbegriffen. Lehrer/innen im Thüringer Schuldienst können sich entweder online unter http://www.thillm.de/tisonline oder per Fax unter Angabe der ThILLM Nr. 122801301 zur Fachtagung anmelden. Reisekosten für Lehrer/innen im Thüringer Schuldienst werden übernommen.
Die Veranstaltung ist Bestandteil des Modellprojekts "Perspektivwechsel - Bildungsinitiativen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit" der ZWST e.V. und wird im Rahmen vom Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" in Kooperation mit dem Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit des Freistaates Thüringen gefördert.
Zur Anmeldung auf der Webseite der ZWST
Weitere Informationen und Kontakt
Rene Andre DittrichTel.: 0361/7891277
Fax: 0361/7891278
zwst-thueringen [at] web [dot] de
www.zwst-perspektivwechsel.de