Lebensläufe von Opfern und Tätern sind wichtige Säulen der Vermittlungs- und Forschungsarbeit in den Gedenkstätten und Erinnerungsorten zur Geschichte des Nationalsozialismus.
Aber das "Ende der Zeitgenossenschaft" (Norbert Frei) scheint erreicht. Die aktive Mitarbeit von Zeitzeugen an den NS-Gedenkstätten ist in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen. Zunehmend rücken jetzt die Pioniere früherer Gedenkbewegungen in den Vordergrund. Das Gedenken erfährt seine eigene Historisierung. Auch an den NS-Gedenkstätten in Westfalen werden unterschiedliche Erfahrungen mit diesem zeitlichen Umbruch gemacht. Die Kontakte zu den "letzten noch Überlebenden", die Veränderung der Forschung und der Vermittlung, aber auch der Rückblick und schließlich der Ausblick auf zukünftiges Gedenken stehen im Blickpunkt dieser Tagung. Wir laden herzlich ein zur Diskussion dieser Erfahrungen und Perspektiven.
Teilnahmegebühr: 10 EUR (zahlbar vor Ort)
Anmeldung
Bitte bis 15.2. 2011 schriftlich per Mail, Brief, Postkarte oder Fax an
Jüdisches Museum WestfalenPostfach 100 22
46256 Dorsten
Fax: 02362-45 386
Mail:info [at] jmw-dorsten [dot] de ( info [at] jmw-dorsten [dot] de)
Gefördert durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
9:45 - 10:00 Uhr Begrüßung durch Anna Gomoluch und Dr. Norbert Reichling Modul 1: Beispiele von Pionierarbeit
10:00 - 11:00 Uhr Facetten der Erinnerungsarbeit 1945-1990. Ein Zeitzeugengespräch mit Johanna Eichmann (ehem. Leiterin des Jüdischen Museums)
11:00 - 11:45 Uhr Jürgen Scheffler (Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus Lemgo): Schwieriges Erinnern - die Auseinandersetzung mit dem Holocaust nach 1945 am Beispiel Lippes
11:45 - 12:30 Uhr Klaus Dietermann (Aktives Museum Südwestfalen, Siegen): Holocaust - ein Thema für die Grundschule?
12:30 - 13:30 Uhr Mittagsimbiss - Gelegenheit zur Besichtigung des Museums Modul 2: Erfahrungen vor Ort - Berichte aus den Gedenkstätten
13:30- 14:15 Uhr Stefan Querl (Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster): Täterbiographien und ihre Vermittlung am Geschichtsort Villa ten Hompel
14:15 - 15:00 Uhr Oliver Nickel (Dokumentationsstätte Stalag 326, Schloß Holte-Stukenbrock): Den Ort des Leidens besuchen. Angehörige von ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen an der Dokumentationsstätte Stalag 326, Schloß Holte-Stukenbrock.
15:00 - 15:15 Uhr Kaffee-/Teepause Modul 3: Perspektiven
15:15 - 16:00 Uhr Prof. Dr. Alfons Kenkmann (Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster und Universität Leipzig): Wie kam/kommt der Zeitzeuge in die Gedenkstättenarbeit?
16:00 - 16:45 Uhr Ann-Katrin Thomm, Köln: Zur Zukunft des Gedenkens
16:45 - 17:00 Uhr Gemeinsame Schlussreflexionen