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Berlin / Veranstaltung / 01. Oktober 2010

Grenzen der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und seine Vorraussetzungen ist in ganz Europa im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu einem Cluster kultureller Überzeugungen, Diskurse und Rituale geworden. Dabei zeigt gerade die anhaltende Widersprüchlichkeit zwischen verschiedenen nationalen, regionalen und lokalen Narrativen über die Folgen des Krieges, dass eine im Entstehen begriffene europäische Erinnerungskultur nicht nur in der Vielfalt und der Überlagerung, sondern auch im Nebeneinander gegensätzlicher Erzählungen besteht.

Die Geschichtswerkstatt Europa hat einen didaktisches Rahmen entwickelt, in dem junge Historiker und Kulturwissenschaftler in interkulturellen Teams europäische Erinnerungskulturen und deren Repräsentation in lokalen bzw. regionalen Erinnerungsräumen analysieren. Die Grundvoraussetzung des Förderprogramms der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ ist dabei ein interkulturelles Projektdesign, das vorsieht, Praktiken des Erinnerns aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu untersuchen und dabei auch die entstandenen Grenzen, die europäische Erinnerungskulturen prägen, zum Gegenstand der Forschung selbst zu machen.

Dazu kommt zusätzlich zu den Feldforschungen eine inter- und transkulturelle Reflexionsebene zum Tragen, die zu hinterfragen ermöglicht, was „europäisch“ im jeweiligen Kontext bedeutet und wie die kulturelle, sprachliche, aber auch wissenschaftliche Sozialisierung den gegenseitigen Wahrnehmungs- und Diskussionsprozess beeinflusst. So wird Rechnung getragen, dass die historiographische Bearbeitung von Erinnerungskulturen immer auch einen gegenwartsbezogenen Standpunkt beinhaltet, in dem der Historiker selbst als Akteur aktiven Anteil an diesen hat.

Konstitutiv für die Geschichtswerkstatt Europa ist, dass neben inhaltsbezogenen Fragestellungen immer auch geschichtstheoretische und methodische Überlegungen verfolgt und inter- bzw. transkulturelle Erfahrungen reflektiert werden. Der Ertrag dieses Ansatzes soll in der vorgeschlagenen Sektion durch ausgezeichnete Projektteilnehmer präsentiert und durch Experten der historischen Forschung, der Museologie und der Geschichtsdidaktik eingeordnet werden.

Die vorgestellten Projekte zur Repräsentation des Zweiten Weltkrieges in mittel- und osteuropäischen Stadtlandschaften und ihrer Museumskultur zeigen den Ertrag auf, den die Teilnehmer durch diese Konstellation erarbeitet haben. Die Referenten setzen sich aber mit den erfahrenen Grenzen von Gemeinsamkeit und Diskursivität auseinander, und damit mit der Folge und Voraussetzung unterschiedlicher Sichtweisen, die als konstitutiv für die Entwicklung europäischen Erinnerns angesehen wird. Das Thematisieren dieser Bedingungen wissenschaftlicher Arbeit in einem kulturell diversen Feld, ermöglicht erst gezielte Grenzüberschreitungen sowohl in didaktischer, methodischer als auch in inhaltlicher Hinsicht.

Die Referenten aus Belarus, Litauen, der Ukraine und Deutschland zeichnen den Weg von der gemeinsamen Entwicklung der Fragestellung und ihrer methodischen Ausdifferenzierung in der gemeinsamen Arbeit vor Ort bis hin zur Diskussion der Ergebnisse. Sie verdichten ihre Erfahrungen mit interkultureller Kommunikation und zeigen auf, wie sie in der multiperspektivischen Arbeit eigene Grenzen wahrgenommen haben. Sie reflektieren die Erträge des Arbeitens und hinterfragen den Mehrwert des geschichtstheoretischen und methodischen Fundaments der Geschichtswerkstatt Europa.

Waltraud Schreiber und Felix Ackermann führen am Anfang in den konzeptionellen Rahmen der Förderung der Projekte sowie in die geschichtstheoretischen und methodischen Vorüberlegungen ein. Im Anschluss an die Präsentationen der Projekte wird Stefan Troebst den Ertrag der Auseinandersetzung mit historischen Räumen in den präsentierten Projekten aus historiograpischer Sicht kommentieren. Monika Flacke wird als bild- und textkritische Kuratorin die Auseinandersetzung mit musealen Repräsentationen von europäischen Erinnerungskulturen diskutieren und Waltraud Schreiber wird nach dem didaktischen Ertrag des inter- und transkulturellen Ansatzes fragen. In den Kommentaren und der gemeinsamen Abschlussdiskussion sollen auch Desiderate markiert werden, die in die konzeptionelle Weiterentwicklung der Geschichtswerkstatt Europa berücksichtigt werden sollen.

Ablauf

Moderation
Dr. Felix Ackermann, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)

Einführung
Prof. Dr. Waltraud Schreiber, Katholische Universität Eichstätt

Räumliche Erinnerungskultur in Dalmatien zwischen Partisanenkult und Nationalstaatlichkeit
Bernd Robionek, Freie Universität Berlin

Skopje
Stadtraum und Erinnerung in einem multiethnischen Staat
Stephanie Herold, Technische Universität Berlin

Vilnus, Minsk, Kiew
Städtische Erinnerungslandschaften des Zweiten Weltkriegs
Prof. Dr. Rasa Balockaite, Universität Kaunas

Die Verteidigung der Festung Brest, Museal Repräsentation als Mythos?
Dr. Elena Pashkovich, Brest, Christian Ganzer, Kiew

Kommentare:
Prof. Dr. Stefan Troebst, Global- and European Studies Institute, Leipzig
Prof. Dr. Monika Flacke, Deutsches Historisches Museum, Berlin / Universität Oldenburg
Prof. Dr. Waltraud Schreiber, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Veranstaltungsinformationen

Ein Panel auf dem Historikertag 2010 an der Humboldt Universität zu Berlin in Hörsaal 1205 zwischen 9.15 und 13.00 Uhr.

Weitere Informationen auf der Webseite der Geschichtswerkstatt Europa

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  • 8 Sep 2010 - 14:28

 

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